Studien und wissenschaftliche Arbeiten zur TPS belegen Wirksamkeit und Sicherheit

Kaum ein anderes nicht-invasives Hirnstimulationsverfahren wird aktuell in Wissenschaft und Forschung so intensiv untersucht wie die Transkranielle Pulsstimulation (TPS). Das Stoßwellen-Verfahren zur Behandlung der Alzheimer-Demenz, das seinen Nutzen zunehmend auch bei anderen neurologischen bzw. psychiatrischen Erkrankungen wie Morbus Parkinson, Depressionen, Autismus, ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) sowie Long-Covid zeigt, gilt in Wissenschaftskreisen mittlerweile als großer Hoffnungsträger für die ambulante Behandlung dieser Erkrankungen, deren Zahlen weltweit weiterhin stark ansteigen.

Globale Forschungsexpansion: Die Studien-Entwicklung der Transkraniellen Pulsstimulation nimmt zu

Wie in der Medizin üblich, dauerte es auch bei der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS), die bereits seit den 1990er Jahren intensiv erforscht und entwickelt worden war, die notwendige Zeit, bis das wissenschaftliche Studien-Aufkommen genug valide Daten zur TPS bereitstellen konnte. Zu Verzögerungen war es auch durch die Corona-Pandemie gekommen, die Studien-Arbeiten in der gesamten Medizin generell eingeschränkt hatten. Nun jedoch befindet sich die TPS auf dem Weg zur Evidenz, wie führende Wissenschaftler attestieren.

Denn konnte die TPS Anfang des Jahres 2022 tatsächlich zunächst nur einige Studien vorweisen, hat sich dies (Stand Mai 2024) längst drastisch geändert: Rund 17 weitere Studien und zahlreiche begleitende Arbeiten zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) wurden allein binnen der vergangenen zwei Jahre publiziert und das weltweit entstandene Forschungs-Netzwerk, dass sich aus renommierten Wissenschaftlern verschiedener Fachbereiche zusammensetzt, expandiert zunehmend. Auch aktuell sind eine hohe Anzahl neuer klinischer Studien zur TPS in Arbeit, darunter auch sogenannte Goldstandard-Studien, also doppelblinde, randomisierte und placebo-kontrollierte Studien mit höherer Probandenzahl als zuvor.

Neue Horizonte in Neurologie und Psychiatrie: Forschung zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) seit 2022

Seit 2022 haben Studien zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) eine Fülle neuer Daten geliefert, die den therapeutischen Nutzen dieser Technologie in einer Vielzahl von medizinischen Bereichen unterstreichen.

  • Alzheimer und Parkinson: Die neuen Studien und flankierende Arbeiten zeigen einmal mehr, dass die TPS kognitive und motorische Funktionen bei Alzheimer- und Parkinson-Patienten deutlich verbessern kann. Diese Ergebnisse sind besonders vielversprechend, da sie potenzielle nicht-invasive Behandlungsoptionen für diese schwer behandelbaren Zustände bieten können.
  • Depression: Die Forschungen zeigen, dass die TPS eine signifikante Reduzierung der Symptome bei Patienten mit schweren depressiven Störungen bewirken kann. Die Technik wird als eine mögliche Ergänzung zu traditionellen Behandlungen wie Medikamenten oder Psychotherapie angesehen, besonders bei Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen. In mehreren Fällen konnte die TPS ihren hohen Nutzen auch bei therapieresistenten Depressionen zeigen und Fachleute setzen große Hoffnungen auf das Hirnstimulations-Verfahren in diesem Bereich.
  • Autismus und ADHS: Die Anwendung der TPS bei Autismus und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung) ist ein relativ neues Forschungsfeld, aber erste Studienergebnisse sind vielversprechend. Sie zeigen erstmals, dass TPS helfen könnte, Verhaltenssymptome und kognitive Einschränkungen, die mit diesen Störungen verbunden sind, deutlich zu mildern.
  • Schließlich die Sicherheit und Verträglichkeit der TPS: Ein kritischer Aspekt der Forschung ist stets die Bewertung der Sicherheit und Verträglichkeit für die Patienten. Doch die umfangreichen Daten zeigen konsistent, dass die TPS gut verträglich ist, und dies ohne klinisch relevante Nebenwirkungen. Dieser Aspekt ist entscheidend, da die Sicherheit und Verträglichkeit für die Patienten an erster Stelle stehen.

Erfahrungen in der Praxis stützen die Erkenntisse aus den Studien zur TPS

Mittlerweile ist die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) in 43 Ländern weltweit für die Patienten verfügbar. Über 10.000 von neurodegenerativen oder neurophysiologischen Erkrankungen Betroffene wurden bislang mit der rein ambulant durchzuführenden Therapie behandelt und konnten von der TPS profitieren. Dass die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) zunehmend Einlass in Kliniken und niedergelassene Praxen findet, liegt auch daran, dass das Wirkprinzip hinter der TPS, die sogenannte „Mechanotransduktion“ wissenschaftlich immer besser verstanden wird.

Mechanotransduktion: Das fundamentale Prinzip hinter der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS)

Die Mechanotransduktion beschreibt den Prozess, bei dem Zellen mechanische Reize aus ihrer Umgebung aufnehmen und in biochemische Signale umwandeln. Dieses Prinzip ist entscheidend für zahlreiche biologische Funktionen, wie etwa Zellwachstum, -differenzierung und Geweberegeneration. Bei der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) werden niedrigenergetische Stoßwellen genutzt, um gezielt diese mechanischen Stimuli auf das Gehirngewebe zu übertragen. Diese Stimuli fördern die neuronale Aktivität und können bei der Behandlung neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer therapeutisch wirksam sein, indem sie die zelluläre Antwort und die Genexpression beeinflussen. Dieser Ansatz nutzt also die natürliche Fähigkeit der Zellen, auf mechanische Veränderungen zu reagieren und bietet neue Möglichkeiten in der Medizin, insbesondere bei der Behandlung von Erkrankungen, die mit zellulärem Stress und Dysfunktionen im Gehirn zusammenhängen.

Zukunftsperspektiven der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS): Hürden und Erwartungen

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) steht an der Schwelle, ein etabliertes Verfahren in der Behandlung neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen zu werden. Voraussetzung dafür sind weitere Forschungen, die die Wirksamkeit und Sicherheit der Methode untermauern. Und obwohl die TPS ein großes Potenzial bietet, besteht eine weitere Herausforderung darin, das öffentliche Bewusstsein für nicht-invasive Hirnstimulationsverfahren (engl. kurz: NIBS) per se zu schärfen.

Die Gesellschaft ist noch nicht vertraut mit den neuen, physikalischen Behandlungsansätzen neben den Therapien mit Medikamenten, die bekanntlich oft erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringen. Die Wissenschaft ist jedoch optimistisch und davon überzeugt, dass die nachweisliche Effektivität, Sicherheit und die letztliche Nebenwirkungslosigkeit der TPS dazu beitragen werden, diese Therapieform in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und letztendlich immer mehr Patienten verfügbar zu machen.

Aktuelle Studien zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) – Auszug:

https://www.brainstimjrnl.com/article/S1935-861X(24)00043-3/fulltext
https://link.springer.com/article/10.1007/s00415-023-12114-1
https://www.mdpi.com/1660-4601/20/3/2333
https://academic.oup.com/braincomms/article/5/5/fcad226/7246015
https://www.eurekaselect.com/article/133204
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/acn3.51882
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/cns.14372
https://www.frontiersin.org/journals/neurology/articles/10.3389/fneur.2023.1076086/full
https://www.frontiersin.org/journals/neurology/articles/10.3389/fneur.2022.948204/full
https://link.springer.com/article/10.1007/s40120-022-00362-8
https://www.frontiersin.org/journals/neurology/articles/10.3389/fneur.2022.861214/full