TPS-Therapie in der Praxis
HomeTPSTranskranielle Pulsstimulation (TPS) in der Praxis

TPS in der Praxis: So läuft eine Behandlung mit der Transkraniellen Pulsstimulation ab

Sanft, präzise, gut verträglich  – die nicht-invasive Hirnstimulation TPS erfolgt rein ambulant

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine moderne, nicht-invasive Hirnstimulation, die bei Alzheimer-Demenz und im Individual-Fall bereits bei weiteren neurologischen Erkrankungen wie Parkinson, Depressionen oder auch Long-Covid angewendet wird.

Was auf den ersten Blick technisch klingt, ist für die Patienten erstaunlich unkompliziert. Nachfolgend erklären wir Ihnen Schritt für Schritt, wie eine TPS-Behandlung in der Praxis abläuft – vom ersten Gespräch bis zur eigentlichen Therapie.

Vor dem Beginn der TPS-Behandlung stehen Anamnese, Beratung und das MRT

Bevor eine TPS-Therapie begonnen werden kann, findet zunächst ein ausführliches Gespräch mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt statt – idealerweise gemeinsam mit einer begleitenden Person, etwa einem Angehörigen. In dieser Anamnese – das ist die Befunderhebung –  werden alle vorliegenden medizinischen Unterlagen, neurologischen Befunde und Medikamentenlisten gesichtet und einige neurologische Test wie etwa der MMS-Test (Mini-Mental-Status-Test) durchgeführt. Besonders wichtig: Für die TPS ist ein MRT des Kopfes erforderlich, das nicht älter als sechs Monate sein sollte. Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein sicheres und nicht-invasives Bildgebungsverfahren und hat im Falle der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) zwei Funktionen:

  • Es dient dem Ausschluss von Kontraindikationen wie Aneurysmen oder Tumoren im Kopf.
  • Es wird direkt in das TPS-Gerät (NEUROLITH®) eingespeist, um eine hochpräzise, bildgesteuerte Behandlung in Echtzeit zu ermöglichen.

Die patentierte 3D-Visualisierungssoftware des TPS-Systems NEUROLITH erzeugt dann aus den MRT-Daten ein dreidimensionales Abbild des Gehirns. Dieses wird während der Behandlung live auf dem Bildschirm dargestellt und ist für den Arzt, den Patienten und Angehörige während des gesamten Therapieverlaufs gut sichtbar.

Die TPS-Behandlung: In wenigen Schritten zur gezielten Stimulation

Eine TPS-Sitzung dauert rund 30 Minuten und findet in entspannter Atmosphäre statt. Der Patient sitzt bequem in einem speziellen Behandlungsstuhl und trägt eine leichte Brille mit Erkennungslinsen, was zur räumlichen Orientierung des  TPS-Systems NEUROLITH dient. Diese sogenannte Tracking-Brille ist notwendig, damit jede Kopfbewegung erkannt und die Pulsapplikation exakt steuern kann.

Zunächst wird ein wenig Ultraschallgel auf die Kopfhaut oder ins Haar gegeben – ähnlich wie beim Ultraschall beim Hausarzt. Das Gel sorgt für einen optimalen Kontakt zwischen dem TPS-Applikator und der Kopfhaut und ermöglicht so eine äußerst präzise Übertragung der Stoßwellen.

Dann beginnt die eigentliche Behandlung:

Der Arzt oder ein geschulter Fach-Mitarbeiter des Arztes führt den TPS-Applikator sanft über bestimmte Regionen des Kopfes – immer in direkter Rückkoppelung mit dem live eingeblendeten 3D-Gehirnbild. Dabei werden exakt 6.000 Stoßwellen-Impulse appliziert, die tief ins Gehirn vordringen und dort gezielt Durchblutung, Stoffwechselaktivität und neuronale Vernetzung anregen.

Während der TPS-Behandlung ist alles ganz entspannt:

Die meisten Patienten  unterhalten sich während der Behandlung mit dem Arzt und ihren Angehörigen, manche dösen auch ein. Die Therapie ist vollkommen schmerzfrei. Zu hören sind lediglich leise „Klick“-Geräusche – verursacht durch die Stoßwellen-Pulse. Ein Puls ist aber kaum zu spüren, da die TPS im Gegensatz zur Stoßwellenbehandlung in der Orthopädie mit extrem niedriger Energie arbeitet.

Was danach passiert?  Alltag wie gewohnt – es gibt für die Patienten keine Einschränkungen

Ein besonderer Vorteil der  Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) ist ihre gute Verträglichkeit. Es gibt keine Einschränkungen vor oder nach der Sitzung – man darf ganz normal essen, trinken, Auto fahren oder sich anderen Aktivitäten widmen. Eine Erholungsphase ist nicht erforderlich.

Gut zu wissen ist dabei: Klinisch relevante Nebenwirkungen wurden bislang bei der TPS-Therapie nicht beobachtet. In seltenen Fällen kann es zu leichtem Druckgefühl am Kopf oder zu kurzfristigem, mildem Schwindel kommen – diese Erscheinungen sind jedoch harmlos und klingen schnell wieder ab. Medikamente sind nicht erforderlich.

Transkranielle Pulsstimulation (TPS) und die Therapie-Intervalle: Wie oft wird behandelt?

Die TPS wird nach einem bestimmten Schema durchgeführt: Eine Initialserie besteht aus sechs Sitzungen, die innerhalb von zwei bis drei Wochen stattfinden.

Dieses Behandlungsprotokoll hat sich in der klinischen Anwendung und Forschung über Jahre hinweg als besonders wirksam erwiesen. Die regelmäßige Reizung der betroffenen Hirnregionen über diesen Zeitraum hinweg ermöglicht eine optimale Aktivierung der neuronalen Netzwerke. Das Gehirn reagiert in dieser Phase besonders sensibel auf die stimulierenden Impulse der Stoßwellen – vergleichbar mit einem Instrument, das neu gestimmt wird. Genau deshalb spricht man in der Neurotherapie auch von einem „therapeutischen Zeitfenster“, das gezielt genutzt werden sollte.

Je nach Krankheitsbild, individuellem Ansprechen und Therapieverlauf können im Anschluss einzelne Auffrischungstherapien sinnvoll sein, die aus einer einzige Therapiesitzung und nicht wieder aus der 6-teiligen Behandlungsserie bestehen. Diese einzelnen TPS-Auffrischungs-Sitzungen finden dann etwa in monatlichen oder vierteljährlichen Intervallen statt.

Hinweis: Alle Behandlungen finden ambulant in spezialisierten Praxen oder Kliniken statt. Eine stationäre Aufnahme oder ein Klinikaufenthalt sind nicht nötig!

Fazit zur Behandlung mit der TPS: Die Therapie ist modern, sanft, sicher und gut nachvollziehbar

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine gut dokumentierte, sanfte Hirnstimulation, die auf modernster Medizintechnik basiert und sich dennoch erstaunlich einfach in den Alltag integrieren lässt. Die Echtzeit-Visualisierung der Gehirnaktivität, die individuelle Präzision durch MRT-Daten und die sehr gute Verträglichkeit machen die TPS zu einer Therapie, die nicht nur in Studien überzeugt – sondern auch im täglichen Leben.

Wer die TPS einmal erlebt hat, ist meist überrascht, wie unkompliziert und angenehm diese Behandlung ist. Und für viele ist sie längst mehr als nur eine neue Therapie – sie ist eine echte Bereicherung des Lebens der Patienten und damit auch der Angehörigen.

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