Alzheimer-Demenz-Erkrankungen und der Stand der wissenschaftlichen Forschung
Bisher stellte die Diagnose Alzheimer eine unausweichliche Reise in das Vergessen dar.
Zunächst ein Hinweis in eigener Sache: Wer als Patient*in, auch als ggf. künftiger Patient*in oder auch als Angehörige*r mit dem Thema Alzheimer-Demenz oder auch anderen neurologischen Indikationen wie Morbus Parkinson, Schlaganfall, Multiple Sklerose uvm. konfrontiert ist, begibt sich heute auf der Suche nach Erkenntnis in das Internet. Hier finden Sie zuhauf Informationen über den Stand der Forschung, über mögliche Ursachen und Auswirkungen der Erkrankungen und nahezu tagesaktuell berichten Medien über den Stand der wissenschaftlichen Forschung.
Auch die Medien nehmen sich des Themas immer mehr an. Allerdings – und dies gilt nicht nur für Alzheimer-Demenz, sondern auch für alle anderen chronischen Erkrankungen wie etwa Krebs – heißt es meist am Ende zu den Berichten über neu publizierte Studien:
„…bis die Therapie/die Behandlung/ die Medikation allerdings allgemein verfügbar ist, müssen noch weitere Studien, müssen noch weitere Forschungen durchgeführt werden…so kann es noch Jahre dauern, bis…usw.“
Dies bedeutet dann: Die Hoffnung ist da, aber was nützt eine Aussicht auf die nächsten 10 Jahre akut oder chronisch kranken Menschen? Für sie gilt das Hier und Jetzt.
Deshalb möchten wir hier nur kurz zusammenfassen:
Über 1,6 Millionen Patienten in Deutschland leiden aktuell an Demenz-Erkrankungen – Tendenz steigend. Mehr als zwei Drittel davon fallen in den Bereich der Alzheimer-Krankheit, die sich durch stetigen Abfall der geistigen Leistungsfähigkeit und Veränderungen der Persönlichkeit bemerkbar macht. Wissenschaft und forschende Unternehmen arbeiten mit Hochdruck an der Entwicklung von Medikamenten, die die Erkrankung behandelbar machen soll. Doch seit vielen Jahren gibt es nahezu nur Misserfolge, wie Untersuchungen ergeben haben. 99,6 % der in klinischen Studien erprobten Medikamente fielen z. B. in der Zeit von 2002 bis 2012 durch das Raster. So geschehen auch mit Solanezumab, Gantenerumab etc., wobei Aducanumab aktuell im November 2020 doch noch Hoffnung zugesprochen wird (siehe hierzu: https://www.alzheimer-forschung.de/forschung/aktuell/aducanumab/).
Wie werden Alzheimer-Demenz-Erkrankungen aktuell behandelt?
Derzeit stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung, die die Krankheit zwar nicht ursächlich behandeln können. Aber sie sollen den Verlauf verzögern und zum Erhalt der Selbständigkeit der Patient*innen im Alltag beitragen. Eingesetzt werden dabei sog. Antidementiva wie etwa Cholinesterase-Hemmer, die die Funktion der Nervenzellen unterstützen, Glutamat-Antagonisten, um das Nervengewebe vor Überreizung zu schützen und andere Nootropika. All diese Medikamente können Alzheimer-Erkrankungen jedoch nicht zum Stillstand bringen und müssen dauerhaft in höchstmöglicher Dosierung gegeben werden.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche nicht-medikamentöse Methoden, die Patient*innen, deren Angehörigen und dem Pflegepersonal in betreutem Wohnen oder in Pflegeheimen zur Verfügung stehen. Sie sollen vor allem dazu beitragen, die psychische Situation der Betroffenen zu verbessern und zu unterstützen. Denn bei nahezu allen Patient*innen geht der Krankheitsverlauf mit Ängsten und Depressionen einher, später kommen häufig auch Wahnvorstellungen und Aggressionen hinzu. Um diese Symptome und Zustände wenigstens zu lindern, setzt man u. a. Mal- und Musiktherapie, Gedächtnistraining, Psychotherapie, Ergo- und Physiotherapie und psychosoziale Begleitung ein.
Mit der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) sind all die vorgenannten Behandlungsmethoden nicht automatisch obsolet. Aber sie kann – und dies stellt sich eindrucksvoll in der Praxis dar – dabei helfen, die Zeit endlich zurückzudrehen und die Betroffenen aus dem Vergessen regelrecht erwachen lassen!