Wie werden Alzheimer-Demenz und Demenz-Erkrankungen diagnostiziert?
Eine frühe Alzheimer-Demenz-Diagnose verbessert die Behandlungsmöglichkeiten.
Je früher eine Alzheimer-Demenz-Erkrankung diagnostiziert wird, desto schneller können medizinische Maßnahmen genutzt werden, um die Symptome zu lindern, die Selbständigkeit länger zu erhalten und die Lebensqualität zu verbessern. Auch Vorkehrungen im familiären Umfeld bzgl. nötig werdender Pflege/Betreuung können so von längerer Hand geplant werden.
Als erster Ansprechpartner bei Gedächtnisstörungen gelten Haus- oder praktische Ärzte. Diese überweisen die Patient:innen zu Fachärzten für Neurologie oder in Gerontopsychiatrische Zentren und Memory Kliniken oder Gedächtnisambulanzen (Anmeldung nötig), die eine diagnostische Abklärung vornehmen.
Am Anfang steht das persönliche Gespräch mit dem/der Patient:in und Angehörigen oder anderen vertrauten Begleitern. Darin werden die geistigen und psychischen Symptome abgeklärt und erörtert. Hinzu kommen körperliche Untersuchungen und eine klinische Anamnese wie Laboruntersuchungen und EKG (Elektrokardiogramm) sowie eine Erhebung etwaiger Vorerkrankungen. Bildgebende Verfahren wie ein CT (Computertomographie) oder ein MRT (Magnetresonanztomographie) geben Hinweise auf Atrophien, Infarkte und andere Hirnveränderungen und erhöhen die Diagnosesicherheit. Gegebenenfalls kommen noch weitere bildgebende Verfahren wie PET (Positronen-Emissions-Tomographie) oder SPECT (Single-Photon-Emissions-Tomographie) hinzu.
Dann folgen neuropsychologische Untersuchungen. Hier werden die verschiedenen Leistungsbereiche des Gehirns wie Gedächtnis, Sprache und Aufmerksamkeit geprüft, um die Art der Defizite zu definieren. Die häufigsten Demenztests sind der Mini-Mental-Status-Test (MMST), der sog. Uhren-Test, der MOCA Screening Test, der Frontal-Assessment-Battery-Test (FAB), der Demenz-Detection-Test (DemTect), der Syndrom Kurztest (SKT) sowie die CERAD-Testbatterie.
Sollte die Diagnose Alzheimer-Demenz bzw. Demenz schließlich bestätigt werden, können umgehend Maßnahmen ergriffen werden. Und die Diagnose hilft nicht nur den Patient:innen zu verstehen, was mit ihnen los ist; auch Angehörige, Freunde und Bekannte können leichter Verständnis für den betroffenen Menschen entwickeln. Die Diagnose erlöst häufig von einer beklemmenden Unsicherheit und lässt Raum, die nächsten Schritte zu planen.