Was ist die Transkranielle Pulsstimulation?
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Transkranielle Pulsstimulation (TPS): Moderne Stoßwellen-Therapie bei Alzheimer

Alzheimer-Therapie im Wandel: Was die TPS leisten kann und warum sie weltweit erforscht wird

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine innovative, ambulante und nicht-invasive Behandlungsmethode für neurodegenerative Erkrankungen, allen voran ist sie eine Therapie bei Alzheimer-Demenz.

Das Wirkprinzip dieser Alzheimer-Therapie basiert auf Stoßwellen und nicht auf Ultraschall, wie oft fälschlich berichtet wird. Diese Stoßwellen können gezielt durch den Schädelknochen bis zu 8 cm tief ins Gehirngewebe eindringen, ohne dabei Schäden zu verursachen.

Das Besondere: Die TPS-Therapie arbeitet präzise, ist schmerzfrei, ambulant durchführbar – und erzielt in Studien wie auch in der Praxis zumeist deutliche, teils erstaunliche Resultate.

Transkranielle Pulsstimulation - TPS-Therapie - Stosswellen - Behandlung - Alzheimer Deutschland

TPS arbeitet mit sanften Stoßwellen, nicht mit Ultraschall: Ein entscheidender Unterschied

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine Stoßwellen-Therapie, die mit kurzen, hochenergetischen mechanischen Impulsen agiert, die sich mit Überschallgeschwindigkeit im Gewebe ausbreiten. Anders als Ultraschall, der kontinuierliche Schwingungen mit deutlich geringerer Energie nutzt, wirken Stoßwellen punktuell, präzise und tief in das Gehirn hinein – und lösen im behandelten Gewebe biologische Effekte aus, die unter dem Begriff Mechanotransduktion zusammengefasst werden. Diese biophysikalischen Effekte führen zur Freisetzung von Wachstumsfaktoren, zur Aktivierung von Zellprozessen und zur verbesserten Durchblutung des behandelten Areals.

Wichtig zu wissen ist dabei: Die bei der TPS eingesetzten Stoßwellen sind speziell für den Einsatz am Gehirn entwickelt worden und arbeiten mit besonders niedriger Energie. Sie sind deshalb für das menschliche Gewebe vollkommen unbedenklich – die Patienten spüren die Impulse meist gar nicht. Die Behandlung ist sanft, schmerzfrei und wird von nahezu allen Betroffenen sehr gut vertragen. Es entsteht weder Hitze noch Druckgefühl – und es gibt keine relevanten Nebenwirkungen.

Was bewirkt die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) bei Alzheimer?

Die TPS-Therapie zielt darauf ab, die kognitive Leistungsfähigkeit zu stabilisieren und – je nach Krankheitsstadium – zu verbessern. Die wichtigsten Therapieziele sind:

  • der krankheitsbedingte Abbau von der Gedächtnisleistung soll verlangsamt oder sogar gestoppt werden;
  • die Patienten sollen wieder aktiver und selbstbestimmter am Leben teilnehmen können;
  • Motivation, Orientierung, Sprachfähigkeit und emotionale Stabilität sollen verbessert werden;
  • Symptome wie Ängste oder depressive Verstimmungen, häufige Begleiterscheinungen der Alzheimer-Demenz, sollen verringert bzw. eliminiert werden;

Wie funktioniert die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) genau?

Bei der TPS-Therapie wird ein kleiner, handlicher Applikator auf die Kopfhaut gesetzt. Dieser sendet über einen Stoßwellengenerator einzelne, extrem kurze Impulse (3–5 Mikrosekunden) in das Gehirn. Eine integrierte Navigationskamera sorgt dabei für eine millimetergenaue Steuerung der Pulse, die über eine Software in Echtzeit angepasst und überwacht werden können. Die Anwendung erfolgt ambulant in spezialisierten Praxen oder Kliniken und dauert pro Sitzung etwa 30 Minuten.

Dabei wird die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) mit bildgebenden Verfahren wie MRT kombiniert. So kann sichergestellt werden, dass genau die Hirnareale behandelt werden, die von der Alzheimer-Erkrankung besonders betroffen sind. Wie eine TPS-Behandlung genau abläuft, lesen Sie hier: („Transkranielle Pulsstimulation in der Praxis“).

TPS: Über 15.000 behandelte Patienten weltweit – immer mehr Langzeiterfahrungen

TPS-Therapie-Behandlung - Alzheimer DeutschlandInzwischen wurden weltweit über 15.000 Patienten mit TPS-Therapie behandelt, viele von ihnen mit Alzheimer-Demenz. Ein wachsender Teil dieser Personen profitiert auch über Monate und Jahre hinweg von der Therapie. Möglich wird das durch eine Kombination aus Initialbehandlung (sechs TPS-Therapie-Sitzungen in zwei bis drei Wochen) und individuell angepassten Auffrischungstherapien – etwa im Abstand von ein bis drei Monaten.

Viele Betroffene erscheinen im Alltag deutlich stabilisiert, ihre Demenz-Symptome treten in den Hintergrund, sie werden wieder aktiver und selbständiger, oft kehren das Sprechvermögen und die Orientierung zurück und in manchen Fällen bemerken Außenstehende kaum, dass bei ihrem Gegenüber eine Alzheimer-Erkrankung vorliegt. Um eine TPS-Patientin zu zitieren: „Es ist, als sei ich weg gewesen und nun wieder da, als habe sich die Zeit zurück gedreht.“

TPS in der Wissenschaft: Viele Arbeiten bestätigen Wirksamkeit, Sicherheit und gute Verträglichkeit

Mittlerweile sind über 50 Studien, Anwendungsbeobachtungen und wissenschaftliche Arbeiten zur TPS erschienen – viele davon speziell zur Alzheimer-Demenz. Sie belegen eine signifikante Verbesserung kognitiver Funktionen, eine hohe Patientensicherheit sowie eine nahezu vollständige Nebenwirkungsfreiheit.

Zudem laufen aktuell (Stand Juli 2025) mehrere große, doppelblinde, placebo-kontrollierte Studien nach dem Goldstandard-Prinzip. Sie werden auch unabhängig – also nicht vom Hersteller der TPS-Geräte – finanziert. Grund dafür ist das internationale Interesse an einer wirksamen, einfach durchzuführenden und nachhaltig positiven Therapieoption gegen Alzheimer. Länder wie  Österreich, Deutschland, Spanien, Italien, Brasilien, China oder Südkorea sowie auch in den USA, wo die TPS bereits durch die FDA für Studien zugelassen ist, sind an diesen Studien beteiligt.

TPS gehört zur modernen Stoßwellen-Medizin und zu den nicht-invasiven Hirnstimulations-Methoden (NIBS)

Die Stoßwellen-Technologie, auf der die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) basiert, wird in der Medizin seit Jahrzehnten erfolgreich eingesetzt – etwa in der Urologie (Nierensteine), Kardiologie (Durchblutungsförderung am Herzen) oder Orthopädie (Sehnen- und Gelenkbeschwerden). Die TPS überträgt dieses Prinzip erstmals auf das Gehirn – mit dem Ziel, degenerative Prozesse zu verlangsamen bzw. zu stoppen, Nervenzellen zu reaktivieren und die Selbstheilungskräfte des Gehirns zu unterstützen.

Gleichzeitig gehört die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als Neuromodulations-Methode zur neuen Generation der sogenannten nicht-invasiven Hirnstimulations-Verfahren (kurz: NIBS – aus dem Englischen: non-invasive brain-stimulation). Die verschiedenen nicht-invasiven Hirnstimulations-Methoden bietet neue nicht-pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten, wo traditionelle Therapien bislang an ihre Grenzen stoßen. In Wissenschaftskreisen sind die NIBS bereits sehr präsent und ihr großes Potential ist dort von hohem Interesse, während in der allgemeinen Öffentlichkeit (leider) noch sehr wenig darüber bekannt ist. Doch dies wird sich mit den Jahren ändern und dieser heute für viele noch ein wenig wie Science-fiction anmutende Therapie-Bereich sicherlich allgemeiner Standard werden.

Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als additive Behandlung zur Medikation

Wichtig ist: Die Transkranielle Pulsstimulation ersetzt keine bestehende Medikation, sondern sie wird zusätzlich eingesetzt, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen. Diese additive Anwendung ist risikoarm und lässt sich problemlos in bestehende Behandlungskonzepte integrieren.

TPS-Therapie: Eine neue Therapie-Option für Alzheimer-Patienten

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist ein modernes, praxiserprobtes Verfahren, das weltweit immer mehr Anwendung und Anerkennung findet. Sie bietet Alzheimer-Betroffenen und ihren Angehörigen neue Perspektiven auf ein selbstbestimmtes Leben, unterstützt durch eine Therapie, die sich in der klinischen Forschung ebenso bewährt wie in der täglichen Praxis. Die TPS-Therapie hat sich mittlerweile nicht nur bei Alzheimer bewährt, sondern auch für Patienten, die an Parkinson, Depressionen, Long- und Post-COVID, Autismus oder AHDS leiden, eröffnen sich mit der TPS sukzessive ebenfalls vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten.

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