TPS – Was ist die Transkranielle Pulsstimulation?

Neurostimulationsverfahren TPS zur additiven Behandlung der Alzheimer-Demenz

Transkranielle Pulsstimulation - TPS - Alzheimer DeutschlandDie Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist eine Methode der nicht-invasiven Gehirnstimulation, die im Kontext der sog. Neuromodulation Verwendung findet. Unter dem Begriff Neuromodulation versteht man Techniken, die unmittelbar neuronale Zellen im Gehirn beeinflussen. Durch das Aussenden elektrischer Impulse oder das Zuführen von pharmakologischen Substanzen direkt an eine spezifische Region wird die Aktivität der Nervenzellen moduliert oder verändert.

Transkranielle Pulsstimulation (TPS): Ein modernes Verfahren zur Gehirnstimulation

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist in eine moderne Technologie, die Stoßwellen verwendet, um bestimmte Regionen des Gehirns höchst präzise zu stimulieren. Bei der TPS-Behandlung kommen niedrigenergetische Stoßwellen-Impulse zum Einsatz, die darauf abzielen, spezifische Bereiche des Gehirns zu aktivieren. Diese Impulse sind mit einer Dauer von 3 – 5 Mikrosekunden extrem kurz und werden einzeln über einen Hand-Applikator abgegeben.

Dank einer integrierten Kamera-Navigation im System ist die TPS in der Lage, die Stimulationspulse mit außerordentlicher Genauigkeit zu verabreichen, die individuell auf die Gehirnstruktur der Patient:innen zugeschnitten ist. Sowohl die eingebaute Kamera als auch die Software des Geräts ermöglichen eine Echtzeit-Visualisierung und Überwachung der abgegebenen Pulse, zusätzlich zur Dokumentation des Vorgangs.

TPS: Eine nicht-invasive und ambulante Behandlungsmethode

Das Grundprinzip der TPS beruht auf der Verwendung von Stoßwellen, die den Schädelknochen nicht-invasiv durchdringen und unmittelbar auf das darunterliegende Hirngewebe einwirken. Die Reichweite dieser Wellen, die auch als Schallwellen bezeichnet werden, erstreckt sich bis zu 8 cm in das Gehirn, wodurch erstmalig fast jede Hirnregion erreicht werden kann. Die bei der TPS eingesetzten Energiewerte bewegen sich im äußerst niedrigen Bereich von 0,2 bis 0,25 mJ/mm2.

Diese Intensität ist gering genug, um keine Schädigungen des Hirngewebes zu bewirken. Entsprechend sind die Pulse während der Behandlung für die Patient:innen kaum zu spüren. Die Anwendung der TPS wird ambulant und unter medizinischer Aufsicht in spezialisierten Kliniken oder Praxen durchgeführt. Ein Schallkopf wird über die Kopfhaut geführt und leitet die Stoßwellen in die betroffenen Bereiche des Gehirns.

Eine einzelne Therapiesitzung dauert normalerweise etwa 30 Minuten, wobei die gesamte Behandlungsdauer je nach Krankheitsbild und den speziellen Bedürfnissen der Patient:innen variieren kann. Die TPS-Therapie ist für die Patient:innen einfach in der Durchführung und die Angehörigen bzw. Begleitpersonen können während der gesamten Behandlung anwesend sein.

Bisherigen klinischen Studien und Untersuchungen zufolge wird TPS als sicher und gut verträglich bewertet und beeinflusst den sonstigen Tagesablauf nicht. Wichtig dabei: Die TPS ist eine unterstützende Behandlung, die additiv, also zusätzlich zur Medikation angewandt wird.

Ziele der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS)

Ziele der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) - Alzheimer Deutschland

  • Der kontinuierliche Abfall der Gedächtnisleistung soll gestoppt und eine Leistungsverbesserung des Gehirns erzielt werden.
  • Viele Patient:innen können durch die TPS-Therapie wieder aktiver am Leben teilnehmen, sind körperlich und geistig fitter, Ängste und Depressionen können gelindert werden.
  • Störungen des planenden und organisierenden Denkens, Formulierungs- und Orientierungsstörungen können ebenfalls verbessert werden.

Heute verfügbare Untersuchungen und Falldaten (Stand September 2023) zeigen, dass der Nutzen der TPS für die Patient:innen über Jahre anhalten kann, wenn regelmäßig und individuell indizierte einzelne Auffrischungsbehandlungen – in der Regel alle 6 Wochen oder auch nur alle 3 Monate – durchgeführt werden.

TPS - Wichtigste Fakten
Ambulante, nicht-invasive Behandlung
Keine Rasur der Kopfhaut
Kein begleitendes kognitives Training erforderlich
Bisher wurden über 60.000 Behandlungssitzungen mit der TPS durchgeführt
30 Minuten pro Therapie-Sitzung
Alzheimer Deutschland