Was ist Alzheimer und wie entsteht diese Form der Demenz-Erkrankung?
Alzheimer-Demenz ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns.
Unser Gehirn besteht aus ca. 100 Milliarden Nervenzellen! Damit diese auf chemischem und elektrischem Wege miteinander kommunizieren können, stehen zudem Trilliarden an Synapsen, also Übertragungsstellen, zur Verfügung. Jede Millisekunde sorgt dieses austarierte System dafür, dass der Mensch handeln, fühlen und denken kann. Doch bei der Alzheimer-Demenz-Erkrankung bricht dieses System sukzessive zusammen.
Die klinischen Symptome der Alzheimer-Erkrankungen werden durch den fortschreitenden Verlust von Nervenzellen und Gehirngewebe hervorgerufen. Dadurch schrumpft das Gehirn, wobei vor allem die Hirnrinde, der sog. Cortex, betroffen ist, der besonders viele Nervenzellen beinhaltet. Durch den Schwund der Nervenzellen werden auch die Synapsen, also die Übertragungsstellen zwischen den Nerven, zerstört. Diese Unterbrechungen der Informationsverarbeitung sind ursächlich am Gedächtnisverlust beteiligt.
Auslöser der Alzheimer-Erkrankung sind nach heutigem Wissen schädliche Eiweißmoleküle, die außerhalb der Nervenzellen entstehen und deren Funktion stören. Eines dieser Moleküle, das Beta-Amyloid, reichert sich bei Morbus Alzheimer im Gehirn an und lagert sich dort ab. Dieses natürlich im Körper vorkommende Eiweiß wird von einem gesunden Gehirn verwertet und Reststoffe abgebaut. Doch bei Morbus Alzheimer wird der Abbau dieses Eiweißes gestört und sog. Beta-Amyloid-Proteine entstehen. Diese können nicht abgebaut werden, sondern verklumpen, werden zu Clustern und lagern sich konstant zwischen den Nervenzellen ab. Es bilden sich sog. Plaques, die zu einer Verschlechterung der Blutzirkulation und in der Folge zu Störungen der Sauerstoff- und Energieversorgung des Gehirns führen.
Tau-Proteine wiederum existieren im Zellinneren und sind für Nährstoffversorgung der Zellen zuständig. Werden die Tau-Proteine in ihrer chemischen Struktur verändert, führt dies zu einer Ansammlung von Tau-Fibrillen. Diese Fasern lagern sich in den Zellen ab, was zu deren Zerstörung führt.
Diese Prozesse finden schleichend und in der Regel über viele Jahre fortlaufend statt, bevor erste klinische Symptome bei den Betroffenen auftreten.