Klinische Forschung belegt Wirkung der Behandlung von Depressionen mit TPS zunehmend
Depression ist eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit, die das Leben von Millionen Menschen erheblich beeinträchtigt. Doch trotz intensiver Forschung und einer Vielzahl von Behandlungsmethoden bleibt die Herausforderung bestehen, effektive und nebenwirkungsarme Therapien zu finden. Eine vielversprechende Innovation auf diesem Gebiet ist die Transkranielle Pulsstimulation (TPS).
Das nicht-invasive, rein ambulant angewandte Stoßwellen-Verfahren TPS, das seit einigen Jahren vor allem zur Behandlung der Alzheimer-Demenz, aber auch bei anderen Formen der Demenz wie etwa vaskuläre Demenz, frontotemporale Demenz, Parkinson-Demenz sowie Demenz-Mischformen erfolgreich im Einsatz ist, wird mittlerweile auch zur Behandlung von Depressionen zunehmend erforscht. Die Ergebnisse sind hier ebenfalls vielversprechend und zeigen, dass die TPS sowohl in kontrollierten klinischen Studien (siehe hierzu auch: https://www.alzheimer-deutschland.de/aktuelles/tps-forschung/klinische-studie-tps-depressionen ), als auch im Alltag in Klinik und Praxis im Rahmen der „off-label“-Therapie ermutigende positive Effekte erzielt.
Weitere Studie zur TPS bei Depression auf internationalem Fachkongress präsentiert
Auf dem 35. Weltkongress des Collegium Internationale Neuro-Psychopharmacologicum (CINP) 2024, der vom 23. bis 26. Mai im Tokyo International Forum in Japan stattfand, versammelten sich über 2.600 Experten aus mehr als 50 Ländern. Während dieser bedeutenden Veranstaltung präsentierte das „Department of Rehabilitation Sciences“ der „Hong Kong Polytechnic University“ ihre neueste Forschungsarbeit zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) bei Depressionen.
In dieser randomisierten, doppelblinden und scheinkontrollierten Pilotstudie waren 42 Patienten mit klinischen, also schweren Depressionen („Major Depression -MDD“) zunächst nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt worden: 20 Patienten wurden tatsächlich mit der TPS behandelt, 22 Patienten erhielten nur eine Scheinbehandlung. Über einen Zeitraum von vier Wochen erhielten die Teilnehmer in der Verum-Gruppe dann drei Mal wöchentlich echte bzw. in der Schein-Gruppe vermeintliche TPS-Behandlungen.
Präzise Messung für verlässliche Ergebnisse: Forscher nutzen valide Methoden der Depressionsforschung
Die Wirkung auf die depressiven Symptome wurden mit dem Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MADRS) und dem Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9) gemessen. Die Montgomery-Åsberg Depression Rating Scale (MADRS) ist ein klinisches Bewertungsinstrument, das entwickelt wurde, um die Schwere einer Depression zu messen. Der Test besteht aus zehn Items, die verschiedene Symptome der Depression abdecken, darunter Stimmung, Schlaf, Appetit, Konzentrationsfähigkeit und körperliche Aktivität. Der Patient Health Questionnaire-9 (PHQ-9) ist ein Selbstbewertungsfragebogen, der zur Diagnose und Beurteilung der Schwere einer Depression verwendet wird.
Beide Tests sind wichtige Werkzeuge in der Depressionsforschung und -behandlung, da sie standardisierte und valide Methoden zur Beurteilung der Depressionsschwere bieten. Diese Validität ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Forschungsergebnisse zuverlässig und die Schlussfolgerungen auf einer soliden Basis beruhen.
Transkranielle Pulsstimulation: Eine vielversprechende, ambulante Therapie für Depressionen
In der aktuellen Pilot-Studie wurde in der aktiven TPS-Gruppe wieder eine deutliche antidepressive Wirkung beobachtet. Diese randomisierte, doppelblinde und scheinkontrollierte Pilotstudie bestätigt, dass TPS eine geeignete Behandlungsoption für Patienten mit Depressionen darstellt. Weitere groß angelegte Studien sind geplant, um die Wirksamkeit und die zugrunde liegenden Mechanismen dieser Therapie weiter zu erforschen.
TPS-Therapie bei Depression: Hilfe ohne stationäre Aufenthalte
TPS bietet den Vorteil einer sanften, nicht-invasiven Behandlung, die ambulant durchgeführt werden kann. Dies macht sie besonders attraktiv für Patienten, da sie keine langen Krankenhausaufenthalte oder invasiven Eingriffe erfordert. Kliniken und Praxen, die TPS bei Depressionen als „off-label“-Therapie anwenden, berichten von wiederholbaren und erfolgreichen Ergebnissen.
Die Hoffnung ist deshalb groß, dass die TPS bald breiter verfügbar sein wird, sodass viele Patienten zeitnah von dieser innovativen und schonenden Therapiemethode profitieren können. Die Stoßwellen-Therapie könnte eine wichtige Rolle in der Zukunft der Depressionsbehandlung spielen und den Betroffenen eine neue Perspektive auf ein Leben mit besserer Lebensqualität bieten.