Doch welche Rolle spielen Pestizide und Schwermetalle?
Berlin – 25. August 2022
Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) in Berlin teilt mit, dass sich die Anzahl der Parkinson-Diagnosen in Deutschland im Zeitraum 2013 – 2019 alters- und geschlechterübergreifend um rund 30% reduziert hat.
Die Zahl der bundesweit vertragsärztlich diagnostizierten Neuerkrankungen des idiopathischen Parkinson-Syndroms (IPS) hat im gleichen Zeitraum im Mittel der drei Falldefinitionen von knapp 130.000 auf gut 112.000 abgenommen, berichtet das ZI aus einer aktuellen Versorgungsatlas-Studie.
Die Fallzahlen gingen sowohl im städtischen als auch im ländlichen Lebensbereich gleichermaßen zurück. Dies ist insofern interessant, als die ländliche Bevölkerung früher häufiger an Morbus Parkinson erkrankte. Es steht also immer dringlicher zur Debatte, welchen Einfluss Pestizide bzw. der Rückgang des Pestizid-Einsatzes im Laufe der Jahre auf diese Rückläufigkeit hat.
Es gäbe denkbare kausale Zusammenhänge zwischen der Nutzung landwirtschaftlicher Chemikalien und dem Risiko, an Parkinson zu erkranken. Deshalb stünden sie angesichts der bislang häufig gefundenen erhöhten Erkrankungsrisiken in ländlichen Räumen seit geraumer Zeit im Fokus der wissenschaftlichen Debatte, heißt es in der Mitteilung des ZI.
Generell mehren sich die Anzeichen, dass auch Schwermetalle und andere Giftstoffe (sog. „Neurotoxine“), denen wir heutzutage in Nahrung, Wasser und Luft nahezu unvermeidbar ausgesetzt sind, neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz, anderen Demenz-Erkrankungen, Parkinson oder auch Polyneuropathien deutlichen Vorschub leisten – siehe hierzu auch unser Beitrag zum Bericht der LANCET-Commission : https://www.alzheimer-deutschland.de/ueber-alzheimer-demenz/demenz-erkennen-vorbeugen.
Die Mitteilung des ZI ist hier nachzulesen:
https://www.zi.de/presse/presseinformationen
Hier geht es zur Versorgungsatlas-Studie:
https://www.versorgungsatlas.de/themen/alle-analysen-nach-datum-sortiert?tab=6&uid=135