TV-Sender RTL berichtet über die hoffnungsvollsten Therapien für Alzheimer-Patienten
In den vergangenen Jahren hat die Forschung nach Behandlungsmöglichkeiten für Alzheimer, eine weit verbreitete und schwerwiegende Form der Demenz, endlich bedeutende Fortschritte erzielt. Diese Entwicklung bietet Millionen von Betroffenen und ihren Angehörigen weltweit einen Grund zur Hoffnung. Besonders die Transkranielle Pulsstimulation (TPS), eine innovative Stoßwellen-Therapie, sticht dabei hervor, wie der TV-Sender RTL am Montag, den 04. März 2024 in einem Bericht zeigte.
TPS versus Lecanemab: Klare Unterschiede in Sicherheit und Nebenwirkungen
Während das Medikament Lecanemab (Handelsname: Leqembi), das in Europa noch auf seine Zulassung wartet, durch hohe Kosten, enormen logistischen Aufwand und mögliche schwere Nebenwirkungen in Fachkreisen höchst bedenklich erscheint, bietet die TPS-Therapie eine sichere und kosteneffiziente Alternative. Schon seit 2020 wird die Transkranielle Pulsstimulation (TPS), die mit dem Œ-zugelassenen Stoßwellen-Gerät NEUROLITH zur Behandlung des zentralen Nervensystems bei Alzheimer-Demenz durchgeführt wird, erfolgreich in Kliniken und Praxen eingesetzt. Die Kosten für die TPS-Therapie sind dabei ungleich geringer als die des neuen Infusions-Präparats.
Was ist Lecanemab?
Lecanemab, ein Antikörper-Infusions-Präparat, bekämpft nicht die Symptome der Alzheimer-Krankheit, sondern zielt darauf ab, das Fortschreiten von Alzheimer zu verlangsamen. Trotz einzelner Erfolgsmeldungen aus den USA, wo das Medikament bereits verwendet wird, stehen die Kosten von jährlich etwa 24.000 Euro pro Patient, die teils erheblichen Nebenwirkungen und das Fehlen von Langzeiterfahrungen einer breiten Anwendung noch im Weg. Hinzu kommt, dass Lecanemab nur bei Patienten im ganz frühen Stadium der Erkrankung eingesetzt werden kann.
RTL berichtet aus der Universität Bonn: Forschung und Meinungen aus erster Hand
Das Universitätsklinikum Bonn steht in Deutschland an der Spitze der Forschung zu beiden Therapien. „Es ist keine Heilung damit möglich, aber für die Zukunft ist es ein immens wichtiger Fortschritt,“ erklärt Prof. Klaus Fließbach, Neurologe an der Uniklinik Bonn, zu Lecanemab im Interview mit RTL. Die Herausforderung bestehe nun darin zu bestimmen, wer von der alle zwei Wochen per Infusion verabreichten Therapie profitieren könne, besonders da Lecanemab nur für Frühstadien der Alzheimer-Krankheit gedacht ist.
Sicherheit vor Risiko: Einsatz von Lecanemab birgt hohe Risiken für die Patienten
Die Nebenwirkungen von Lecanemab, darunter potenziell gefährliche Reaktionen an den Gefäßwänden, Ödeme und Blutungen im Gehirn, erfordern zudem eine sorgfältige Abwägung von Nutzen und Risiko. „Bei breiter Anwendung könnten schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten, bis hin zum Tod,“ bestätigt Prof. Fließbach.
Stoßwellen-Therapie Transkranielle Pulsstimulation (TPS): Ein Lichtblick in der Alzheimer-Behandlung
Die Erforschung des vielversprechenden, nicht-invasiven Hirnstimulations-Verfahrens Transkranielle Pulsstimulation (TPS) am Universitätsklinikum Bonn leitet Prof. Ullrich Wüllner, Direktor der Klinik für neurodegenerative Erkrankungen. Die TPS hat bereits in der Anwendung bei über 10.000 Patienten beeindruckende Ergebnisse gezeigt. Auch die Langzeitbeobachtungen bestätigen die Wirksamkeit und Sicherheit der Therapie, bei der keine relevanten Nebenwirkungen verzeichnet werden. Hinzu kommt, dass die Behandlungskosten mit 2.000 bis 3.000 Euro für eine Serie von sechs Sitzungen vergleichsweise niedrig sind, wenn auch Kosten durch gelegentliche Auffrischungsbehandlungen hinzukommen.
TPS: Erfahrungsberichte, die Hoffnung geben
RTL gab einem Patienten von Prof. Wüllner die Möglichkeit, über seine Erfahrungen mit der TPS zu sprechen: „Man fühlt sich wirklich wie neu,“ teilt der 84-Jährige mit. Seine Lebensgefährtin bestätigt die positive Entwicklung: „Die Schwierigkeiten, die richtigen Wörter zu finden, bestehen noch, aber es hat sich deutlich verbessert. Und er liest auch wieder.“
Ob Präparate wie Lecanemab oder nicht-invasive Hirnstimulations-Methoden wie die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) im Kampf gegen Alzheimer nun den lang ersehnten Durchbruch bringen könnten, lässt der TV-Bericht, freilich noch vorsichtig, offen. Aber es gäbe jedenfalls Hoffnung für die Menschen auf ein längeres und selbstbestimmteres Leben, so das Resümee.
Der RTL-Bericht vom 04. März 2024 ist hier zu sehen (Quelle: RTL – Punkt 12):