Führende Wissenschaftler mit neuen Daten zur Transkraniellen Pulsstimulation vertreten

Im wissenschaftlichen Forschungsbereich erlebt das Gebiet der Gehirnstimulation seit einigen Jahren ein phänomenales Wachstum weltweit. Neue Gehirnstimulationsmethoden wie die Transkranielle Pulsstimulation verändern die Forschung zu molekularen und verhaltensbezogenen Mechanismen des Gehirns rasant und bieten neue Ansätze für Therapeutika für Gehirnerkrankungen.

In vielerlei Hinsicht stellt das Gebiet der Hirnstimulation einen Paradigmenwechsel dar, der die vorherrschenden psychopharmakologischen Ansätze der letzten Jahrzehnte ergänzt und in Zukunft zum Teil auch verändern wird. Darüber sind sich führende Forschung und Wissenschaftler einig, so die Organisatoren des wissenschaftlichen Verlages „Elsevier“, die u. a. die Fachzeitschrift „Brain Stimulation“ herausgeben.

Auf der „5th International Brain Stimulation Conference“, die vom 19. – 22. Februar 2023 in Lissabon/Portugal stattfindet, versammelt sich das internationale „Who‘s who“ , um auf interdisziplinärer Ebene wissenschaftliche Fortschritte auszutauschen und zu diskutieren. Integrative und multidisziplinäre Ansätze, also die konstruktive Zusammenarbeit verschiedenster Fachbereiche, sind die (notwendige!) Zukunft in der Medizin per se, um neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer-Demenz, Parkinson, Depressionen oder auch Neuro-Covid gemeinsam beizukommen. So treffen in Lissabon führende Neurowissenschaftler und Psychiater nicht nur ihresgleichen, sondern auch mit Physikern und Ingenieuren zusammen – denn die Zukunft erfolgreicher Medizin liegt jetzt auch in Physik und Technik.

Gleich mehrfach vertreten: Die Transkranielle Pulsstimulation in unterschiedlichen Disziplinen.

Die Transkranielle Pulsstimulation, die seit nunmehr über 30 Jahre intensiv erforscht wird, tritt gemäß ihrer Wirkspektren auf der Konferenz gleich mit mehreren, künftig möglichen Therapieansätzen auf:

Während Prof. Lars Wojtecki, Neurologe und Neurowissenschaftler, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Neurorehabilitation am Hospital zum Heiligen Geist Kempen und Professor an der  Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), Prof. Ulrich Sprick, ebenfalls Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU) sowie Prof. Marc Ziegenbein, Klinikum Wahrendorff, und sein Team in verschiedenen Vorträgen über Langzeit-Erfahrungen der TPS bei Alzheimer-Patienten vortragen, berichtet Psychiater Dr. Oliver Seemann erstmals über die mögliche Kombination der TPS mit der transkraniellen Magnetstimulation (rTMS). Der leitende Arzt der schweizerischen Spitäler Schaffhausen, Psychiartiezentrum Breitenau, forscht seit dem Jahr 2002 intensiv an der rTMS bei psychischen und neurologischen Störungen. Im Fokus der ersten Kombination beider Therapien: durch Post-Covid entstandene Depressionen!

Long-Covid und Post-Covid: Transkranielle Pulsstimulation Gegenstand aktueller Untersuchungen.

Ganz generell ist die TPS seit einigen Monaten logischerweise – und notwendigerweise –  Gegenstand verschiedener klinisch-neurologischer und klinisch-psychiatrischer Anwendungsuntersuchungen. Rund 80% der nach einer Corona-Infektion betroffenen Menschen mit Long-Covid- oder Post-Covid-Symptomatiken leiden unter neurologischen Folgeschädigungen wie Depressionen, Fatigue-Syndrom, dem sog. „brain-fog“ (Nebel im Gehirn), motorischen und kognitiven Funktionseinbußen, Nerven- und Muskelschmerzen sowie Geruchs- und Geschmacksstörungen.

Die bisher erhobenen Daten zum Einsatz der TPS bei einer mittlerweile dreistelligen Probanden-Zahl sind dabei beeindruckend – und wirksame Therapien dringend nötig: In einer aktuellen Studie (Stand: 31.01.23) aus Deutschland, so das Robert-Koch-Institut (RKI), wird die Häufigkeit von Post-COVID-19 im Zeitraum von 6 bis 12 Monaten nach einer SARS-CoV-2-Infektion auf mindestens 6,5 % bei überwiegend nicht hospitalisierten Patientinnen und Patienten geschätzt. Mögliche Therapien, vor allem wenn sie für die Patienten so sicher und ohne Nebenwirkungen sind wie die Transkranielle Pulsstimulation, sind also akut gefragt.

Weiterführende Informationen zum Kongress in Lissabon:
https://www.elsevier.com/events/conferences/international-brain-stimulation-conference