Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Kampf gegen Alzheimer wäre wünschenswert

Die aktuellen Zahlen zu den weltweiten Demenz-Erkrankungen, die derzeit mit ca. 55 Millionen Betroffenen beziffert werden und auch die Schätzungen, dass es im Jahr 2050 rund 153 Millionen Fälle geben wird, sind hinlänglich bekannt.

Als erstes Land in Europa hat jedoch nun Belgien einen traurigen Rekord gebrochen: Im Jahr 2019 waren Demenz-Erkrankungen laut der belgischen Gesundheitsbehörde „Sciensano“ erstmals Todesursache Nr. 1 in unserem Nachbarland.

Konkret hat sich die Zahl der aufgrund bzw. in Folge einer Demenz-Erkrankung Verstorbenen im Zeitraum von 2004 bis 2019 verdoppelt – von 5% auf 10%. Laut Sciensano verstarben je nach Region bis zu 94 von 100.000 Personen an Demenz.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf dem Rückzug, neurodegenerative Erkrankungen nehmen zu

Auch in Deutschland und weltweit verändert sich die Liste der häufigsten Todesursachen. Im Jahr 2020 waren in Deutschland weiterhin Herz-/Kreislauferkrankungen häufigste Todesursache (34 %).

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehören allerdings Alzheimer und bestimmte andere Demenzerkrankungen inzwischen zu den zehn häufigsten Todesursachen weltweit. Und in der Untergruppe von Ländern mit hohen Einkommen – wie etwa Deutschland oder die USA – standen Alzheimer und bestimmte andere Demenzerkrankungen sogar an zweiter Stelle der Todesursachen: In der WHO-Europaregion stieg die Zahl so von 158 000 Toten im Jahr 2000 auf 497 000 im Jahr 2019.

Höchste Zeit für konstruktive Zusammenarbeit: Alle Ressourcen aktivieren

In Anbetracht dieser erschreckenden Entwicklung steht außer Frage, dass die weltweite Forschung umso mehr gefordert ist, rasch Mittel und Lösungen zur Bekämpfung der Alzheimer-Demenz und anderen Demenzformen zu entwickeln bzw. vorhandene Möglichkeiten zu nutzen.

Immer mehr Wissenschaftler:innen sprechen sich mittlerweile offen dafür aus, dass Alzheimer und andere Demenz-Erkrankungen in nächster Zeit wohl nur mit einer weitmaschigen Kombination verschiedener Wirkstoffe und Therapieansätzen aus allen medizinischen Fachbereichen möglichst erfolgreich behandeln lassen können.

Transkranielle Pulsstimulation: Keine singuläre Therapie, sondern Unterstützung der Medikation

Zugunsten der Patient:innen und der sozialen Systeme sollte es oberste Pflicht sein, alle vorhandenen und geprüften Behandlungs-Ressourcen zu nutzen. Hierzu zählt jedenfalls auch die Transkranielle Pulsstimulation, die in den vergangenen Jahren bereits eindrucksvoll zeigen und durch Studien belegen konnte, dass sie als additive Behandlungsmethode im Rahmen medikamentöser Therapien großen Nutzen haben kann. Hinzu kommt, dass klinische Untersuchungen zwischenzeitlich zeigen, dass die Transkranielle Pulsstimulation auch die Wirkung von Medikamenten verbessern kann.

Die Stoßwellen-Therapie Transkranielle Pulsstimulation steht somit nicht etwa in einer Konkurrenz zu den Leistungen der Pharmaindustrie, sondern sieht sich als sinnvolles und hilfreiches zusätzliches Therapeutikum, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und damit auch zu verlängern.

Quellen:

https://www.vrt.be/vrtnws/de/2022/12/02/demenz-ist-zum-ersten-mal-die-haeufigste-todesursache-in-belgien
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/119208/Demenzen-nun-eine-der-zehn-haeufigsten-Todesursachen-weltweit