TPS-Therapie in Zeiten steigender Prävalenzzahlen und Pflegekosten zunehmend relevant
Alzheimer-Demenz, andere Formen der Demenz, Parkinson, aber auch Depressionen oder ADHS und Autismus: Die weltweit zunehmenden Prävalenzzahlen neurologischer und psychiatrischer Erkrankungen sind erschreckend. In der Wissenschaft herrscht, insbesondere in der Alzheimer-Forschung, ein Wettlauf gegen die Zeit.
Es ist kein wirksames Medikament verfügbar, das in Fachkreisen höchst kontrovers diskutierte Antikörper-Medikament Lecanemab, obwohl ohnehin nur für eine äußerst geringe Patienten infrage kommend sowie teuer, organisations- und nebenwirkungsintensiv, verzögert sich in der europäischen Zulassung1 und die Pflegekosten explodieren weiter, wie angekündigt: Ein Pflegeplatz im Heim kann die Patienten bzw. deren Angehörige mittlerweile oft über € 5.000,– kosten, die, wohlgemerkt, Monat für Monat privat bezahlt werden müssen. In Nordrhein-Westfalen etwa liegt ein Pflegeplatz im Mittelwert seit Anfang Januar 2025 bei rund € 3.312,–, wie die ZEIT aktuell berichtet2 .
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Nicht-invasive Hirnstimulations-Methoden (kurz: NIBS) wie die Transkranielle Pulsstimulation (TPS), deren Befürwortung in Fachkreisen dank zunehmender Studienlage inklusive bahnbrechender Grundlagenforschung stetig steigt (siehe hierzu: TPS-Studien und TPS – Weitere Forschung ), werden für Patienten zunehmend verfügbar – nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern.
Führende Experten fordern vermehrten Einsatz nicht-pharmakologischer Therapie-Möglichkeiten
Neu hinzugekommen im expandierenden Team internationaler Wissenschaftler, die sich für den vermehrten Einsatz der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) stark machen, ist nun Prof. Dr. Tihomir V. Ilic in Serbien. Der Neurologe und Neurowissenschaftler ist Dekan der Military Medical Academy in Belgrad und führt die dortige INOVIUM NEURO Klinik, die auch auf Neurostimulationsverfahren wie Transkranielle Magnetstimulation (rTMS) und Transkranielle Gleichstromstimulation (tDCS) spezialisiert ist. In der INOVIUM NEURO Klinik arbeiten unter seiner Leitung international anerkannte Experten zusammen, die erfolgreich auf multidisziplinäre Therapien setzen und in der höchste Fachkompetenz mit wegweisenden Technologien in Neurologie, Psychiatrie, klinischer Neurophysiologie und Neurorehabilitation verbunden werden.
Die TPS ist für den international renommierten Forscher jetzt ein weiterer konsequenter Schritt, um vor allem Alzheimer-Patienten, aber auch Menschen mit anderen neurologischen oder psychiatrischen Erkrankungen, wirksam und sicher zu behandeln: „Wir treten langsam, aber sicher in eine neue Ära der Therapie ein. Die Verbindung von Technik und Medizin wird für die nächste Generation von Ärzten vollkommen neue Möglichkeiten mit sich bringen. Diese innovativen Behandlungsmöglichkeiten bieten uns die Chance, zur Lösung komplexer Probleme im Gesundheitswesen beizutragen,“ ist Prof. Ilic überzeugt.
Der neben Demenz-Erkrankungen vor allem auf die Behandlung von Morbus Parkinson und Depressionen spezialisierte Neurologe, der mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten auch zu den Fortschritten der Transkraniellen Magnetstimulation (rTMS) beigetragen hat, plädiert vehement dafür, den nicht-pharmakologischen Hirnstimulationsverfahren mehr Aufmerksamkeit zu schenken, und dies nicht nur in der Fachwelt, sondern auch in Hinsicht auf die Information der Betroffenen sowie der Gesellschaft allgemein.
Damit steht Prof. Ilic längst nicht mehr allein, denn eine wachsende Zahl seiner Kollegen spricht sich für die neue Klasse moderner Behandlungsverfahren aus. Auch immer mehr Institutionen wie etwa das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), das in Zusammenarbeit mit der Universität Göttingen in einem an die gesamte EU gerichteten sogenannten „Whitepaper“ dringend zu mehr Implementierung und vor allem zu mehr Aufklärung zu nicht-invasiver Hirnstimulation (non-invasive brainstimulation – NIBS) auffordert (siehe hierzu auch: Wer wendet Hirnstimulation an? ) oder die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN), die regelmäßig für den Einsatz von NIBS auch in Kliniken und niedergelassenen Praxen eintritt, sehen das große Potential physikalischer Therapien, von denen einige mittlerweile in die Leitlinien aufgenommen wurden – und übrigens dennoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden (warum das so ist, siehe auch: TPS im Jahr 2024 – Überblick )
Transkranielle Pulsstimulation (TPS) in zahlreichen Ländern rund um den Globus im Einsatz
Mit Prof. Ilic und seiner INOVIUM NEURO Klinik in Belgrad ist die TPS nun also auch in Serbien angekommen und kann dort Alzheimer-Patienten und Betroffene anderer Indikationen dabei unterstützen, den Krankheitsverlauf aufzuhalten bzw. lange hinauszuzögern, die Lebensqualität zu verbessern und somit manchem Patienten einen Umzug in ein Pflegeheim zu ersparen.
Damit reiht sich Serbien in die immer länger werdende Liste jener Länder ein, in denen die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) angeboten wird und in der auch klinische Forschung dazu stattfindet: Neben Deutschland, Österreich und der Schweiz, in der zahlreiche Kliniken und Praxen mit der TPS arbeiten, ist die TPS längst auch in den Niederlanden und in Belgien – hier etwa in den BRAIN – NM Clinics und TRAINM Clinics, die intensiv auf Neurostimulation setzen und massiv expandieren -, sowie in Italien, Spanien, Griechenland, Polen und in England verfügbar.
Auch in der Türkei hat sich die TPS unter der Ägide eines der führenden Neurologen des Landes, Prof. M. Zülküf Önal, der mehrere neurologische Kliniken namens NEURO UP in Ankara, Istanbul und Izmir leitet, bereits fest etabliert. Und sogar in der kriegsgeschüttelten Ukraine setzt man auf die TPS-Therapie. Hinzu kommen der mittlere und ferne Osten, etwa Jordanien, Kuweit, Hong Kong oder Pakistan und Thailand sowie Südamerika und – dort ist die TPS bereits für klinische Studien zugelassen – in den USA.
Wirksam, sicher und in der Relation absolut kostengünstig: TPS als effizientes Behandlungskonzept
Von der Transkranielle Pulsstimulation (TPS) konnte so bislang rund 15.000 Patienten profitieren. Die auch wissenschaftlich zunehmend als sicher anerkannte, rein ambulante Therapie-Methode, die für die Patienten in ihrer Durchführung so einfach und nicht belastend ist, hat nicht nur das Potential, das Leben zahlloser Betroffener zu verbessern, sondern eben auch das Thema „Pflegeheim“ in die Ferne zu rücken. Oft genug konnte die TPS den Patienten so gut helfen, dass ein weiteres Leben zu Hause dank des Erhalts oder auch des Wiederaufbaus der Selbstständigkeit möglich ist.
Und dies zu einem Kostenaufwand, der – in der Relation (!) – tatsächlich günstig ist: Während das neue Alzheimer-Medikament Lecanemab, das, wie gesagt, nur für eine ganz kleine Patientengruppe mit früher beginnender Alzheimer-Demenz überhaupt eine eventuelle Behandlungsmöglichkeit darstellen wird, ca. € 26.000,– pro Jahr kostet (und ob die gesetzlichen Krankenkassen hier die Kosten übernehmen werden, ist noch nicht beschlossen), kostet die TPS-Therapie in ihrer Behandlungs-Serie von sechs je 30-minütigen Einzel-Behandlungen je nach diversen Parametern einmalig zwischen € 1.800,– und € 3000,–.
Das ist weniger als die durchschnittlichen Kosten für einen Platz im Pflegeheim. Auch das ist natürlich viel Geld, aber diese Summe muss nicht unerbittlich wieder und wieder, Monat für Monat, von den Patienten bzw. ihren Angehörigen geleistet werden, noch dazu ohne Hoffnung auf Besserung des Krankheitszustandes.
Noch wird es dauern, bis die gesetzlichen Krankenkassen nicht-invasive Hirnstimulationen – ob nun TPS, rTMS, tDCS oder andere – erstatten. Bürokratische Systeme ändern sich nur langsam. Doch die Privaten Krankenkassen (PKV) haben längst die Zeichen der Zeit erkannt und sehen, schon aus versicherungsmathematischen Fakten heraus, die langfristige Kostenersparnis für alle Beteiligten: So bezahlen bereits beispielsweise die HUK Coburg, die Allianz und die Continentale Krankenversicherung, je nach Individualfall, die TPS-Therapie für ihre Versicherten.
Auf unseren TPS-Standortlisten finden Sie eine Auswahl mit der TPS arbeitender Kliniken und Praxen:
https://www.alzheimer-deutschland.de/tps-standorte
Quellen:
1 https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/157096/Alzheimer-EU-Entscheidung-zu-Lecanemab-verzoegert-sich
2 https://www.zeit.de/news/2025-02/06/eigenanteil-fuer-pflegebeduerftige-in-nrw-steigt-deutlich-an