Weiterer Antikörper zur Alzheimer-Behandlung enttäuscht in Studie

Basel/Salzburg  14. November 2022

Die Alzheimer-Forschung auf dem Arzneimittel-Sektor muss einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Der Antikörper Gantenerumab – wie auch zuvor bereits Crenezumab und andere Wirkstoffe aus diesen Gruppen – konnte jetzt nicht überzeugen und entsprechende Studien wurden abgebrochen. Die Behandlung mit Gantenerumab führte bei den betroffenen Patienten entgegen den Erwartungen nicht zu einer Verlangsamung der Krankheit und auch der Grad der Beta-Amyloid-Entfernung, der für Alzheimer-Demenz typischen Ablagerungen im Hirn, sei geringer als erwartet ausgefallen, teilte das Unternehmen Roche jetzt mit.

Gantenerumab war schon früher gescheitert – dennoch hielt der Sponsor am Wirkstoff fest

Bereits 2014 war eine erste Phase III-Studie mit Gantenerumab bei Patient:innen im Frühstadium der Alzheimer-Demenz (Prädemenz) wegen schlechter Ergebnisse abgebrochen worden. Doch Roche, der Sponsor des Zulassungsprogramms, hatte 2017 angekündigt, weiterhin an Gantenerumab festzuhalten. Im Sommer 2018 wurde die Aufnahme der ersten Patient:innen in eine neue Phase III-Studie verkündet, mit der Roche und Partner Morphosys einen neuerlichen Anlauf wagten. Doch die Studien haben den primären Endpunkt nicht erreicht: Auch dieser Antikörper kann weder die Krankheit im Frühstadium aufhalten noch die Amyloid-Plaques bekämpfen.

Gantenerumab sollte, wie andere Antikörper auch, auf der Grundlage einer passiven Immunisierung wirken und sich gegen die Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn richten.  Mit diesen Eiweißen bringt man die Zerstörung der Nervenzellen in Verbindung.

Studienlage zur Transkraniellen Pulsstimulation entwickelt sich positiv weiter

Währenddessen entwickelt sich die Studienlage zur Transkraniellen Pulsstimulation positiv weiter. Auch hier dauert es jedoch, genau wie in der Pharma-Forschung, eben Jahre, bis alle Wirkmodelle der TPS in Studien nochmals belegt und entsprechende Daten publiziert werden können. Die nächsten Publikationen zur TPS sind in den kommenden Wochen zu erwarten.

Quellen u. a.:

https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Gantenerumab-bei-frueher-Alzheimer-Primaere-Endpunkte-nicht-erreicht-434148.html
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/roche-gantenerumab-kann-nicht-ueberzeugen/