Demenz-Risiko nach Schädel-Hirntrauma: Transkranielle Pulsstimulation in der Zeitschrift „not“

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Moderne Nachsorge: Welche Rolle nicht-invasive Hirnstimulation bei einer SHT künftig spielen kann

Ein Sturz, ein Verkehrsunfall, ein Schlag beim Sport oder ein tätlicher Angriff: Ein Schädel-Hirntrauma (SHT) kann das Leben von heute auf morgen aus der Bahn werfen. In Deutschland erleiden jedes Jahr rund 250.000 bis 350.000 Menschen ein SHT, dazu kommen etwa 270.000 Schlaganfälle. Viele Betroffene bleiben langfristig auf Unterstützung angewiesen – körperlich, geistig und emotional.

Die Special-Interest-Zeitschrift „not“ begleitet seit 1992 Menschen mit Hirnverletzungen, Schlaganfällen und anderen erworbenen Hirnschädigungen, ihre Angehörigen und Fachkräfte. Schon die Titelseite der aktuellen Ausgabe 6/2025 macht deutlich, worum es geht: Rehabilitation, Pflege, Nachsorge, Teilhabe und Inklusion – also um die Frage, wie ein Leben trotz allem weitergehen kann.

Die Zeitschrift entstand aus einem persönlichen Schicksal: Der Gründer verlor durch einen Unfall von einem Moment auf den anderen das gesunde Kind, sein Sohn erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma und lag viele Jahre im Wachkoma. Aus dieser „Not“ heraus entstand das auch so bekannte Magazin, das Betroffenen eine Stimme gibt und seit über drei Jahrzehnten Wissen und Erfahrung bündelt.

Vom Schädel-Hirntrauma zur Demenz?

Die aktuelle Ausgabe enthält einen Fachbeitrag zum Thema „Demenz-Risiko nach Schädel-Hirntrauma“, in dem wissenschaftliche Daten und ein Patientenfall vorgestellt werden. Heute ist wissenschaftlich belegt, dass ein SHT das Risiko für eine spätere Demenz erhöht – mitunter erst Jahre oder Jahrzehnte nach dem eigentlichen Ereignis.

Kleinste Gefäßverletzungen, axonale Schäden und chronische Entzündungsprozesse können eine Kaskade in Gang setzen, die zu Ablagerungen von Tau-Proteinen, Amyloid und zu neurodegenerativen Veränderungen führt. Neue Forschungsarbeiten zeigen zudem, dass Hirnverletzungen möglicherweise ruhende Herpes-simplex-Viren im Gehirn reaktivieren können, was wiederum typische Alzheimer-Marker wie ß-Amyloid und phosphoryliertes Tau fördert – ein möglicher, derzeit intensiv diskutierter Mechanismus.

Für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte bedeutet dies: Ein SHT endet nicht mit der Entlassung aus der Klinik. Langfristige Nachsorge, Aufmerksamkeit für kognitive Veränderungen und frühzeitige Diagnostik sind entscheidend, um Risiken zu erkennen und zu behandeln.

Neue Chancen: Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als mögliche ergänzende Therapie

Der Beitrag in „not“ stellt zudem die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) vor, eine nicht-invasive Hirnstimulations-Therapie, bei der kurze, niedrigenergetische Stoßwellenimpulse gezielt durch den Schädel in das Gehirn geleitet werden. Das Verfahren, das in Studien bei Alzheimer-Demenz bereits Verbesserungen von Kognition und Alltagsfunktionen gezeigt hat und seit 2018 zur Behandlung des zentralen Nervensystems bei Alzheimer-Demenz CE-zugelassen ist, wird zunehmend auch bei Folgen von Schädel-Hirntraumata untersucht.

Anhand eines Fallbeispiels – ein Zugbegleiter, der nach einem brutalen Angriff unter massiven kognitiven, emotionalen und körperlichen Beschwerden litt – beschreibt der Artikel, wie sich Konzentration, Sprachflüssigkeit, Antrieb und Stimmung im Verlauf einer TPS-Behandlung deutlich verbessern konnten. Die Effekte hielten über Wochen an, weitere Intervalltherapien sind geplant. Die TPS ist kein Wundermittel und ersetzt weder Rehabilitation noch andere Therapien. Doch sie kann aus heutiger Sicht eine zusätzliche Option sein, insbesondere bei Betroffenen, deren Symptome trotz klassischer Reha-Maßnahmen anhalten.

Warum die Zeitschrift „not“ für viele Betroffene wichtig sein kann

Die Zeitschrift „not“ zeigt seit vielen Jahren, dass hinter nüchternen Begriffen wie Schädel-Hirntrauma oder Schlaganfall Schicksale stehen: Familien, die von einer Sekunde auf die andere in eine völlig neue Realität geworfen werden. Gleichzeitig macht das Magazin Mut, weil es Wege aufzeigt – von moderner Reha über Hilfsmittelversorgung bis hin zu neuen Therapieansätzen wie der TPS.

Den vollständigen Fachbeitrag „Demenz-Risiko nach Schädel-Hirntrauma“ aus der „not“, Ausgabe 6/2025 stellen wir Ihnen hier als PDF zur Verfügung:

26_29_Demenz_Risiko_TPS-Zeitschrift-not

Wer sich für die Zeitschrift interessiert:

https://not-online.de

Weitere Quellen:

https://www.univadis.de/viewarticle/41f81408-e6e4-49cd-b6c5-9fbd9fa9a4d9

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