Forschung zur TPS zeigt Potential zur Verbesserung motorischer Symptome bei Parkinson
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als Behandlungs-Option bei Patienten mit Alzheimer-Demenz zunehmend etabliert, wird parallel auch in Bezug auf ihren potenziellen Nutzen bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie Morbus Parkinson klinisch untersucht. Eine neue Studie, veröffentlicht in „Brain Research“, liefert nun weitere ermutigende Ergebnisse zur Wirkung der TPS nach nur einer einzigen Therapie-Sitzung auf den Ruhetremor der an Morbus Parkinson erkrankten Studien-Probanden. Die Studie eröffnet neue Perspektiven für die nicht-invasive Therapie motorischer Symptome.
TPS als innovativer möglicher Ansatz zur Behandlung des Ruhetremors
Parkinson ist eine neurodegenerative Erkrankung, die unter anderem mit unkontrollierbarem Zittern einhergeht. Besonders belastend ist der Ruhetremor, der selbst in entspannten Momenten auftritt und die Lebensqualität der Betroffenen stark einschränkt. Die gängigen Behandlungsmöglichkeiten reichen von Medikamenten bis hin zur Tiefen Hirnstimulation (THS), einem operativen Verfahren, bei dem Elektroden direkt ins Gehirn eingesetzt werden. Die THS kann für manche Patienten große Erleichterung bringen, ist jedoch mit einem stationären Krankenhausaufenthalt, einem chirurgischen Eingriff und einer engmaschigen medizinischen Kontrolle verbunden.
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) hingegen verfolgt als Methode der nicht-invasiven Hirnstimulation (engl.: NIBS) einen völlig anderen Ansatz. Das Verfahren basiert auf niedrigenergetischen Stoßwellen-Impulsen, die gezielt auf bestimmte Hirnareale gerichtet werden. Anders als die Tiefe Hirnstimulation ist die TPS nicht-invasiv, das heißt, es wird kein chirurgischer Eingriff benötigt. Die Behandlung erfolgt rein ambulant und ist für die Patienten einfach in der Durchführung. Genau diese Eigenschaften machen die TPS für viele Patienten besonders interessant – vor allem, wenn sich die positiven Effekte, wie sie in der aktuellen Studie beobachtet wurden, weiterhin bestätigen.
TPS bei Parkinson: Beeindruckende Effekte nach nur einer Sitzung
In der aktuellen Studie wurde die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) bei 16 Parkinson-Patienten angewendet, von denen einige eine echte Behandlung und andere eine Placebo-Behandlung erhielten. Die Stoßwellen wurden gezielt auf das motorische Zentrum des Gehirns gerichtet – die Region, die für die Steuerung von Bewegungen verantwortlich ist. Bereits unmittelbar nach der Behandlung zeigte sich bei den Patienten, die die echte TPS erhielten, eine deutliche Reduktion des Ruhetremors. Besonders bemerkenswert: Die Wirkung dieser jeweils einzigen, kurzen TPS-Behandlung hielt mindestens 24 Stunden an.
Neben der objektiv gemessenen Abnahme des Zitterns verbesserten sich auch die klinischen Bewertungen der Patienten, die mit einer etablierten neurologischen Skala (Unified Parkinson’s Disease Rating Scale – UPDRS-III) zur Beurteilung der Parkinson-Symptome erhoben wurden. Diejenigen, die mit TPS behandelt wurden, schnitten signifikant besser ab als die Placebo-Gruppe.
TPS-Studie zeigt: Keine Nebenwirkungen – ein entscheidender Faktor
Ein besonders wichtiges Ergebnis dieser Studie ist auch die gute Verträglichkeit der TPS. Kein einziger Teilnehmer berichtete über Nebenwirkungen oder unangenehme Begleiterscheinungen. Gerade im Vergleich zu anderen Therapieansätzen, die oft mit Risiken und potenziellen Nebenwirkungen einhergehen, könnte TPS damit eine vielversprechende, sanfte Behandlungsoption auch bei Parkinson sein und zudem die medikamentöse Behandlung unterstützen.
Weitere Studien sollen die aktuellen Ergebnisse validieren
Die Autoren der Studie betonen, dass die Ergebnisse zwar vielversprechend sind, aber weitere Untersuchungen mit größeren Patientengruppen notwendig sind, um die langfristigen Effekte der TPS besser zu verstehen. Dennoch zeigt sich schon jetzt, dass TPS eine neue Perspektive für die Therapie motorischer Symptome bei Parkinson eröffnen könnte – und das ohne Operation, ohne belastende Nebenwirkungen und als sinnvolle additive Therapie zur Medikation.
Link zur Studie:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0006899324006607