Erfahrungsbericht 17 – mittelgradige Alzheimer-Demenz – Langzeitverlauf über 3 Jahre

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Erfahrungsbericht eines Patienten mit mittelgradiger Alzheimer-Demenz

„Man kann die Krankheit nicht stoppen, aber deren Verlauf deutlich hinauszögern“

Erfahrungsbericht 17 – mittelgradige Alzheimer-Demenz – Langzeitverlauf über 3 JahreM. D. gehört zu jenen Patienten, bei denen die Alzheimer-Erkrankung bereits vor dem 60. Lebensjahr ausbricht – ein Umstand, der die Diagnose oft erschwert. Denn wenn erste kognitive Ausfälle auftreten, denken weder Betroffene noch behandelnde Ärzte sofort an Demenz. Auch in diesem Fall vergehen Monate, bei denen Symptome wie Vergesslichkeit, Probleme mit Zahlen und Konzentrationsstörungen zunächst als Erschöpfung oder Burn-out gewertet werden. Erst als sich die Einschränkungen häufen und den Alltag zunehmend beeinträchtigen, beginnt die Suche nach der Ursache – und endet mit einer überraschenden Diagnose.

Nach umfassender Diagnostik im Jahr 2022, einschließlich Laboruntersuchungen, MRT und letztlich einer Liquor-Analyse, steht fest: M. D., zu diesem Zeitpunkt 59 Jahre alt und selbst Mediziner, ist an Alzheimer-Demenz erkrankt.

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als Wendepunkt

Nach dem ersten Schock beginnt die Suche nach Therapieoptionen – und führt zu einem innovativen Verfahren: der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS). Im Juli 2022 startet M. D. die erste Serie mit sechs Sitzungen. Bereits nach wenigen Anwendungen stellen sich Verbesserungen ein: Er kann wieder Texte lesen, mit Zahlen umgehen, seine Stimmung stabilisiert sich. Auch seine Umgebung nimmt ihn wieder wacher und fokussierter wahr.

Seitdem wird er im regelmäßigen Abständen mit der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) behandelt – bis heute, im Sommer 2025. Diese kontinuierliche Begleitung, jeweils in einzelnen Sitzungen, erfolgt durch den behandelnden Neurologen und Psychiater Frank Schmidt-Staub in Hannover. Die Behandlungskosten werden vollständig von der privaten Krankenversicherung übernommen.

Multimodaler Ansatz: TPS, rTMS, Neurofeedback und Darmsanierung

Schmidt-Staub kombiniert in seiner Praxis verschiedene neuromodulatorische Verfahren. Neben der TPS als Kernelement des Therapiekonzepts kommen bei M. D. zusätzlich auch die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) sowie Neurofeedback zum Einsatz. Ergänzt wird das Therapiekonzept durch eine gezielte Darmsanierung – ein Ansatz, der auf der wissenschaftlich belegten Darm-Hirn-Achse basiert (siehe hierzu auch: Darm-Hirn-Achse – Prävention mit Zeolith)

Die einzelnen Verfahren greifen ineinander: Während die TPS bis zu acht Zentimeter tief in das Gehirn vordringt und dort gezielt Neuronen aktiviert (Wirkmechanismus Mechanotransduktion – siehe hierzu auch: Mechanotransduktion ), wirkt die rTMS vor allem auf die äußeren Hirnareale. Bei M. D. wurde sie beispielsweise eingesetzt, um die visuelle Objekterkennung zu verbessern – etwa das Lesen einer Uhr. Ergänzend wird das Neurofeedback genutzt, um die Selbstregulation des Gehirns zu stärken – ein Verfahren, das aus der ADHS- und Angsttherapie stammt, inzwischen aber auch in der Alzheimer-Behandlung Anwendung findet.

Alltagsleben mit Alzheimer – aber ohne Pflegegrad

Trotz der Diagnose lebt M. D. heute, drei Jahre später, ein beachtlich selbstständiges Leben. Er fährt Fahrrad, treibt Sport, nimmt am sozialen Leben teil und verfolgt die aktuelle Alzheimer-Forschung. Er liest regelmäßig, trifft Bekannte, orientiert sich problemlos im Alltag – und benötigt bis heute keinen Pflegegrad. Die Krankheit ist da, aber ihr Fortschreiten wurde bislang ganz offensichtlich aufgehalten.

Zudem nutzt M. D. parallel zur medizinischen Therapie  die heutigen Möglichkeiten der Prävention und natürlichen Unterstützung: Täglich nimmt er gezielt ausgewählte Nahrungsergänzungsmittel ein – darunter Omega-3, Q10, Lithium und weitere Substanzen, deren Wirkung bei neurodegenerativen Erkrankungen wissenschaftlich untersucht ist (siehe hierzu auch „Alzheimer-Prävention„)

Neue Perspektiven durch moderne Hirnstimulation – auch über Jahre hinweg

Der Fall M. D. zeigt eindrucksvoll, wie sich der Verlauf einer Alzheimer-Demenz heute beeinflussen lässt – nämlich dann, wenn moderne Verfahren wie die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) frühzeitig und kontinuierlich eingesetzt werden. Diese Kombination aus Innovation, individueller Anpassung und langfristiger Begleitung macht den auch bei M. D. nebenwirkungsfreien Therapieansatz so wertvoll.

Noch immer sind viele dieser Möglichkeiten in der breiten Öffentlichkeit kaum bekannt. Dabei könnten sie – richtig eingesetzt – nicht nur die Lebensqualität Betroffener erheblich verbessern, sondern auch das Gesundheitssystem langfristig entlasten. Die TPS und andere nicht-invasive Hirnstimulations-Verfahren verdienen deshalb mehr Aufmerksamkeit – und mehr Bereitschaft zur Anwendung.

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