Pflegezentrum in Bergkirchen bei München: TPS unter der Leitung von Dr. med. Wilfred Landry
Angesichts der zunehmenden Fälle von Alzheimer, anderen Formen der Demenz und anderen neurologischen Erkrankungen betonen Fachverbände und Institutionen immer stärker die Notwendigkeit, die neue Generation der Hirnstimulationsmethoden wie etwa die Transkranielle Pulsstimulation (TPS), den Betroffenen zugänglicher zu machen.
Diese nicht-invasiven Verfahren, zu denen auch die TPS zählt, sind noch nicht flächendeckend verfügbar, aber das ändert sich stetig. Dank intensiver Forschung und zahlreicher Studien – allein im Jahr 2023 wurden etwa 25 neue wissenschaftliche Arbeiten zum Stoßwellen-Verfahren TPS veröffentlicht – gewinnt die Methode zunehmend an Bekanntheit und Verbreitung. Bislang in Universitätskliniken, Krankenhäusern und Arztpraxen eingesetzt, erreicht die TPS nun auch den Bereich der Pflege, wo sie direkte Hilfe leisten kann. Dies stellt einen wichtigen Schritt dar, um Menschen mit neurologischen Erkrankungen eine weitere Behandlungsoption zu bieten.
Im „ImPuls Pflegezentrum mit Herz“ in Bergkirchen bei Dachau nahe München wird die Transkranielle Pulsstimulation direkt im Haus angewandt – für die eigenen Patient:innen, aber natürlich auch für alle Betroffenen aus der Region.
Dr. med. Wilfred Landry, Leiter des MVZ Dachau, dem sechs Filialpraxen und mehrere Kooperationspraxen angehören, ist im ImPuls Pflegezentrum jetzt auch medizinischer Leiter für die TPS: „In unseren Praxen, vor allem in unserem Bereich der Psychiatrie, sind auch wir seit Jahren mit stark steigenden Fallzahlen konfrontiert. Demenz, aber auch Depressionserkrankungen nehmen massiv zu und es dringend erforderlich, dass wir Ärzte die neuen Möglichkeiten in der Therapie jetzt offensiv nutzen, zumal die TPS längst als für die Patienten sicher und besonders nebenwirkungsarm eingestuft ist ,“ so der erfahrene Mediziner.
TPS direkt vor Ort in der Pflege – eigene Erfahrungen im Jahr 2021 legten den Grundstein
Dass dieses innovative Pflegezentrum in Bergkirchen nun auch mit der Transkraniellen Pulsstimulation arbeitet, hat persönlichen, Mut machenden Hintergrund: Ein Mitglied des Teams ist Angehörige einer Betroffenen. Ihre eigene Schwiegermutter leidet an Alzheimer-Demenz und war in Deutschland eine der ersten Patient:innen, die in einer Praxis mit der TPS behandelt worden war.
„Ich habe damals, Anfang 2021, im Internet nach Möglichkeiten meiner Schwiegermutter zu helfen, recherchiert und die damals noch ganz kleine Info-Seite ‚Alzheimer Deutschland‘ entdeckt und dort angerufen. Da ich aus einem medizinischen Beruf komme und Stoßwellen kannte, war mir sofort klar, dass wir diese neue Therapie ausprobieren würden,“ berichtet die Angehörige Cornelia Ernst.
Hatte sie keine Skepsis gegenüber der TPS, die eben kein Medikament darstellt und deren Kosten noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird? „Nein, absolut nicht,“ sagt Cornelia Ernst: „Wir wussten ja, dass es keine Heilung für Alzheimer gibt, wir wussten bzw. erlebten aber auch, dass die verordneten Medikamente außer zu Nebenwirkungen zu nichts führten. Und außerdem wusste ich natürlich, dass neue Therapien, die nicht aus der Pharmazie kommen, zunächst immer argwöhnisch beäugt werden, um es mal freundlich-vorsichtig auszudrücken.“
Für die Schwiegermutter und die ganze Familie von Cornelia Ernst hat die Transkranielle Pulsstimulation das Leben seither vollkommen verändert. Die TPS konnte den Verlauf der Erkrankung auch in diesem Fall nicht nur dauerhaft stoppen, sondern das Rad der Zeit regelrecht zurückdrehen: „Meine Schwiegermutter ist und bleibt natürlich an Alzheimer erkrankt. Aber sie hat im Laufe der Zeit solche Fortschritte, man könnte auch sagen: Rückschritte im positiven, gemacht, das ist unglaublich. Wir merken kaum noch, dass diese Krankheit in ihr existiert. Und natürlich habe ich im Laufe der Jahre auch viele andere Betroffene kennengelernt, denen die TPS ebenso geholfen hat. Wir sind also kein Einzelfall.“
Dr. Wilfred Landry, der über Cornelia Ernst die Transkranielle Pulsstimulation kennenlernte, zeigte sich bald überzeugt: „Nach ausführlicher Beschäftigung mit der TPS, Gesprächen mit Kollegen und Sichtung der heute umfassenden Studienlage, war ich bereit, der TPS in der Praxis eine Chance zu geben. Meine ersten eigenen Erfahrungen deckten sich mit den Daten und dann war für mich als Arzt klar: Diese Therapie muss sofort und direkt zu den Betroffenen.“
Transkranielle Pulsstimulation im Pflegezentrum – eine weitere Chance für viele Betroffene
Ein Besuch im ‚ImPuls Pflegezentrum mit Herz‘ offenbart schnell, dass der Name Programm ist. Fernab der stereotypen Vorstellungen von Pflegeheimen, präsentiert sich das Zentrum als Ort der Wärme und Menschlichkeit. Geschäftsführerin Gülten Ergin und ihre Mutter Inci Kabalcioglu haben eine Umgebung geschaffen, die sich durch offene, hochwertig gestaltete Räume auszeichnet und dabei mehr an ein gehobenes Hotel als an ein Pflegeheim erinnert. Dieses Konzept spiegelt ihre Vision wider, einen Ort des Wohlfühlens und der fürsorglichen Betreuung zu etablieren.
Die dort etwa 75 betreuten Menschen werden hier nicht nur als Pflegebedürftige gesehen, sondern vielmehr als Gäste, die von den 20 Mitarbeiter:innen mit Freude, Wärme und fachlicher Kompetenz betreut werden. Das Pflegezentrum bietet vielfältige Aktivitäts- und Entspannungsmöglichkeiten und deckt zugleich alle medizinischen Bedürfnisse ab, einschließlich des nun einzigartigen Angebots der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS).
Dass Dr. Wilfred Landry die medizinische Leitung für die Transkranielle Pulsstimulation übernommen hat und Betroffene so direkt im Haus behandelt werden können, stellt eine neue Ebene für die Nutzung des Neurostimulationsverfahrens TPS dar, das hoffentlich weiterhin Schule machen wird.
Weitere Informationen zum „ImPuls Pflegezentrum mit Herz“ sind hier zu finden: