Erfahrungsbericht 2 – Alzheimer-Demenz

Erfahrungsbericht eines Alzheimer-Patienten zur TPS-Therapie

„Vielleicht wollte ich das Leid nicht mehr sehen?“

Erfahrungsbericht 2 - Sporadische Alzheimer-Demenz
Beruflich zu viel Leid miterlebt?

Die Vorgeschichte:
Herr K. S. ist erst 57 Jahre alt und Sozialarbeiter in einer größeren Stadt Deutschlands. Sein Beruf ist anspruchsvoll, denn er hat tagtäglich selbst mit Menschen zu tun, die physisch und/oder psychisch erkrankt sind und in der Folge oftmals gar straffällig wurden. Kein Tag ist wie der andere, er steht ununterbrochen vor neuen Herausforderungen, denen er mit Sachkenntnis und sehr viel Empathie begegnen muss. Seine Frau ist Krankenschwester in der Intensivmedizin, sein Sohn ist als Krankenpfleger in einer großen Klinik beschäftigt, ebenso die Schwiegertochter. Die ganze Familie ist also in pflegenden Berufen tätig – und dies mit Überzeugung und Leidenschaft. Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen auch wir anderen endlich, was diese Menschen zu leisten haben.

Und so, wie wir „anderen“ vielleicht mit unseren Rückenproblemen zu kämpfen haben, weil wir ständig am Computer arbeiten und uns kaum Ausgleich schaffen können, oder vor lauter Stress Tinnitus bekommen, so sagt der Volksmund auch dazu: „Ich kann mein (Rücken-)Päckchen nicht mehr tragen“ oder im Falle des Tinnitus „Ich kann das alles nicht mehr hören“. Was früher schnöde als Volksmund-Geschwätz abgetan wurde, wird in der Wissenschaft heute durchaus ernst genommen, denn: Auch die Psyche spielt eine Rolle, nicht nur organische Veränderungen. Bei Alzheimer-Demenz in jüngeren Jahren mag hier auch die Frage angebracht sein: „Will ich das alles noch wissen? Vielleicht will ich das alles nicht mehr wissen, weil ich einfach überfordert bin?“. Dies nur zum Nachdenken am Rande.

Jedenfalls beginnt K. S. Anfang 2019, sukzessive immer vergesslicher zu werden. Wie meist, sind es zunächst nur die Kleinigkeiten: Der berühmte verlegte Schlüssel, die abhanden gekommenen Dokumente, der Zeitplan, der durcheinanderkommt. Das macht K. S. ärgerlich. Er ist doch wohl organisiert, er hat alles im Griff, immer. Seine Frau B. K. ebenfalls. Was ist hier los? Es kommt zu Streitereien in der sonst harmonischen Familie. K. S. wird fortnehmend aggressiv, was seiner Angst und Ohnmacht gegenüber diesem „Versagen“ geschuldet ist. Die Familie fragt sich: „Ist er einfach nur überfordert? Braucht er einfach eine Auszeit?“. Doch Alltag und Beruf lassen Ferien ad hoc nicht zu. Die Vorkommnisse häufen sich.

Besuch beim Hausarzt und die Diagnose aus der Neurologie: „Kognitive Gedächtnisstörung.“

MRT - Alzheimer-Demenz Deutschland
MRT (Magnetresonanztomographie)

Familie S. begibt sich also zum Hausarzt, der sie in die Gedächtnissprechstunde der städtischen Universitätsklinik weiterleitet. Dort macht man allerlei neurologische Tests, es folgen PET und MRT. Doch noch kann  keine endgültige Diagnose gestellt werden, die Datenlage ist zu uneindeutig, zumal ist der Patient doch noch viel zu jung? Er passt nicht ins „Schema“.

Im März 2020 wird K. S. ausführlicher untersucht. Im Amyloid-PET werden ß-Amyloid-Ablagerungen in der grauen Substanz im gesamten Neokortex festgestellt, aber in der Liquordiagnostik auch ein Verdacht auf eine Entzündung des zentralen Nervensystems. Aber welche Entzündung ist es genau? Man kann dies nicht definieren. Also erhält K. S. zunächst einmal eine Cortison-Behandlung gegen die vermeintlichen Inflammationen. Auch dosiert man ihn auf Galantamin ein, zudem erhält er die Medikamente Ramipril, Bisoprolol, Simvastatin und Adenuric. Sein Zustand ändert sich dadurch allerdings nicht. Daraufhin schickt man ihn zur Kur.

Reha ist natürlich eine gute Idee. Allerdings nicht für K. S.

K. S. wird für vier Wochen zu einer Reha-Kur geschickt. Dort kann er sich mit Psychologen unterhalten, die versuchen wollen, die psychologisch tieferen Ursachen der Vergesslichkeit des Patienten K. S. zu ergründen. Dies ist ein wohlwollendes Unterfangen, führt allerdings an der Kausalität der Erkrankung des Patienten vorbei. Dies ist kein Vorwurf: man tut, was man kann. Das Resultat der Reha allerdings ist dramatisch: K. S. fühlt sich psychisch kaputt und regelrecht ausgenommen und ausgeweidet, er hat nun ständige Magenschmerzen, Hustenreiz und hinzu kommen zahlreiche physische und weitere psychische Blockaden. Sein Zustand ist desolater denn je.

Die Familie zieht die Reißleine: Endlich Urlaub, frei von Kliniken und Fachleuten.

Im Juli/August 2020 fahren die S.‘s – die erste Corona-Welle scheint vorbei, man darf reisen – für drei Wochen zum Urlaub an die Ostsee, so, wie sie es seit Jahren tun. K.S. liebt die Ostsee, man verbringt seinen Urlaub dort seit Jahrzehnten, hier lebt er auf, fühlt sich wohl und sicher. Und doch: Die Grundproblematik lässt sich nicht mehr verheimlichen. Auch der Arbeitgeber ist längst über den Verdachtsfall informiert und Familie S. hofft, dass man von diesem Beistand erfährt.

Nach der Rückkehr wird K. S. abermals untersucht. Nun – endlich? -stellt man die Diagnose: „Demenz bei Alzheimer-Krankheit, mit frühem Beginn (Typ 2)“. Hierzu mag angemerkt sein, dass der Umstand der Aussage des behandelnden Arztes begleitet war von witzelnden Aussagen wie „Na, können Sie noch die PIN von Ihrer EC-Karte auswendig?“ oder „Wissen Sie denn wenigstens noch den Geburtstag Ihrer Frau?“. Dies ist unangemessen, deshalb nennen wir hier den Namen des Arztes und der Klinik nicht!

Familie S. ist verzweifelt und wird, wie andere Familien meist auch, mit der Diagnose  alleine gelassen. Der Arbeitgeber von K. S. schlägt stante pede eine vorzeitige Berentung vor. Mehr ist von Ärzten und Arbeitgeber nicht zu hören.

Glück im Unglück: Frau B. K. hört von der Transkraniellen Pulsstimulation

Wie soll es nun weitergehen? Frühberentung? Wie soll Frau S. arbeiten und gleichzeitig ihren Mann auffangen? Wie können Sohn und Schwiegertochter helfen, die selbst Tag und Nacht arbeiten? Was nützen Hilfsverbände mit ihren Broschüren und guten Ratschlägen, wie man Pflegehilfe beantragen kann?

Da hört Frau S. von dieser „neuen Therapie, genannt TPS.“ Ob das etwas sein mag? Wieso kennt man diese Therapie nicht? Doch B. S. zögert nicht. Sie tut sich um, sie informiert sich. Ah! Da gibt es ja doch einige Informationen zur TPS! Aber es gibt auch nur zwei Praxen in ganz Deutschland, die mit der Transkraniellen Pulsstimulation arbeiten. Sie ruft in der Praxis in Aschau im Chiemgau in Bayern an. Sie wird umfassend informiert. Die Kosten? In der Relation zu allem anderen, was getan wurde, sind diese zwar nicht mit einer Ferienwoche an der Ostsee zu vergleichen, aber jene drei Wochen Ostsee kosten nun auch nicht mehr. Durch ihre Recherche versteht sie auch, dass die TPS leider just zu dem Zeitpunkt, als Corona begann, die Welt zu beherrschen, zugelassen wurde und dass auch diese Therapie in ihrer Wahrnehmung und Verbreitung darunter zu leiden hat.

Gesagt, getan: Familie K. fährt zur TPS nach Bayern.

Zurück im Leben - Erfahrungsbericht - Alzheimer-Demenz Deutschland
Endlich wieder selbständig aktiv sein können

Dann geht es recht schnell. Herr K. S. durchläuft seine sechs Behandlungen binnen zwei Wochen Ende Januar/Anfang Februar. So, wie in Erfahrungsbericht 1 beschrieben, geht es auch Herrn K. S.! Nach den ersten drei Behandlungen klärt sich S.K.‘s Wahrnehmung. Er wird gelassener, die Aggressionen (aus der Angst geboren) werden weniger, sein Geist klärt sich. Nach den sechsten Behandlungen fährt – so Frau B. K. – ein neuer und fröhlicher Ehemann mit ihr nach Hause.

Stand März 2021: K. S. fährt heute immer mal wieder 45 km mit dem Fahrrad – an einem Tag und dies allein. Er macht große Touren. Er geht angeln. Und – dies ist wohl das wichtigste: Sein Arbeitgeber hat ihn zurückgeholt. K. S. arbeitet wieder in seinem sehr verantwortungsvollen Beruf. Er ist wieder voll dabei und betreut derzeit 50 (!) Patient:innen. Dass er dies kann und darf, wurde von seinem Betriebsarzt bestätigt.

Diese Information erhielten wir am 06.03.21 von Frau B. K. persönlich. Sie ist überglücklich.

Mehr muss man hier nicht mehr sagen, außer, dass dieser Fall selbstverständlich klinisch und persönlich bis ins Detail dokumentiert ist. Wir halten Sie bzgl. K. S. auf dem Laufenden.

Update:
Ende September 2022 – nach über eineinhalb Jahren treffen wir Karsten S. und seine Frau Bettina wieder

September 2022 - Karsten S. - Bettina S. - Praxis Dr. Schader & Martin Heine - Alzheimer DeutschlandAnderthalb Jahre später, vergangenen Freitag, den 30.09.2022, hatten wir Gelegenheit, Karsten und Bettina wieder persönlich in der Praxis Dr. Schader & Heine in Aschau im Chiemgau zu treffen. Seit er im Januar / Februar 2021 mit entsprechendem Erfolg behandelt worden war, war Karsten einmal pro Halbjahr zu einer Einzelauffrischung mit der Transkraniellen Pulsstimulation in die Praxis gekommen. Da das Ehepaar in Leipzig wohnt, waren Reisen alle paar Wochen nicht möglich und letztlich auch nicht nötig. Denn: Karsten geht es gut, sehr gut sogar!

Beim Treffen in der Praxis erleben wir einen Mann, dem man absolut nicht anmerkt, dass er ein Alzheimer-Patient ist. Karsten ist nun 59 Jahre alt und natürlich bleibt die Diagnose „Demenz bei Alzheimer-Krankheit“ als solche bestehen. Aber er spricht und agiert vollkommen normal, diskutiert reflektiert und differenziert über die Zeit vor der TPS, er hat keine Gedächtnislücken und genießt den Urlaub am Chiemsee rund um die TPS-Behandlung, auch wenn es ständig regnet. „Alles in Ordnung,“ sagt er, „ich lasse die Krankheit einfach nicht an mich heran, muss ich auch nicht. Dank der TPS und meiner Frau führe ich ein ganz normales Leben.“ Er sieht dabei liebevoll seine Frau Bettina an. Sie war es, die die TPS schon so früh Ende 2020 entdeckt hatte, als man noch kaum etwas darüber im Internet fand. „Damals gab es ja gerade mal drei Praxen in Deutschland, die mit der TPS gearbeitet haben. Und wenn ich meinen Mann und unsere eigene Geschichte ansehe, dann wundert mich nicht, dass sie mittlerweile so viel bekannter geworden ist. Ich wünschte nur, die Krankenkassen und unser ganzes System wären nicht so schwerfällig und umständlich. Dann könnten viel mehr Menschen von der TPS profitieren.

Die Wirkung der TPS: subjektiv, objektiv und auch in der Gehirnstrommessung deutlich sichtbar

Einig sind sich Karsten und Bettina, dass ihr Schicksal ohne die Transkranielle Pulsstimulation ganz anders verlaufen wäre. Auch die behandelnden Ärzte Dr. Richard Schader und Martin Heine pflichten dem bei, zumal sie noch ein Instrument zur Hand haben, dass ihnen Aufschluss über Karsten’s Verfassung gibt: das QEEG, das verschiedene Gehirnströme misst. Das als quantitative Elektroenzephalographie bezeichnete Diagnosesystem ist eine Form der Analyse des EEGs, bei der die Aktivitäten des Gehirns computergestützt in ihre Einzelfrequenzen zerlegt und grafisch dargestellt werden.

Ein solches QEEG war vor Karsten’s erster TPS-Behandlung im Januar 2021 gemacht worden und hatte gezeigt, dass er zu dieser Zeit höchst unruhig, durcheinander, stark überreizt und regelrecht unter Dauerspannung stand – und dies trotz der zahlreichen Medikamente, die er zu dieser Zeit nahm. In den QEEGs nach dem initialen Behandlungszyklus, nach den weiteren Auffrischungsbehandlungen und auch in jenem vom 30.09.2022 stellen sich die Gehirnwellen ganz anders dar: Das Gehirn funktioniert klar, der Patient ist ruhig, fokussiert und ausgeglichen (Hinweis: Die begleitende Diagnostik und Beobachtung mittels QEEG ist nicht weit verbreitet und wird unseres Wissens nach derzeit nur in der Praxis Dr. Schader & Heine genutzt).

Update:
April 2023 – Bettina Stecker, Ehefrau von Alzheimer-Patient Karsten Stecker, im Interview

Auch ein halbes Jahr später trafen wir uns wieder mit Karsten und Bettina Stecker im Zuge ihres nächsten Aufenthalts in der Praxis Dr. Schader & Heine in Aschau im Chiemgau. Patient Karsten erhielt Ende April 2023 seine nächste Auffrischungs-Behandlung.

Wir nutzten die Gelegenheit, um mit Bettina Stecker, aber auch mit Karsten Stecker und seinem behandelnden Arzt Martin Heine vor der Kamera zu sprechen (dieses Video folgt in Kürze). Karsten Stecker geht es weiterhin sehr gut und er führt dank der TPS ein nahezu normales Leben – auch wenn er natürlich ein Alzheimer-Patient bleibt.

Bettina Stecker hält mittlerweile Kontakt zu anderen Familien, die ebenfalls dauerhaft von der TPS profitieren. Ihr Herzenswunsch ist nun, dass die TPS all jenen Betroffenen zugänglich gemacht werden sollte, die eine TPS-Therapie durchführen lassen wollen.

Im Interview erklärt sie ihre Sicht der Dinge:

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